EU genehmigt Kooperation zwischen Microsoft und Yahoo

Die EU-Kommission hat nach sechseinhalb Monaten Prüfung gegen die geplante Zusammenarbeit der beiden Unternehmen nichts einzuwenden.

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Die EU-Kommission hat die geplante Zusammenarbeit des Softwareriesen Microsoft mit Yahoo bei der Online-Suche genehmigt. Microsoft dürfe die Internetsuche und Suchmaschinenanzeigen von Yahoo übernehmen, teilte die EU-Kommission mit. Die Übernahme werde den Wettbewerb in der Europäischen Union nicht behindern, entschieden die Wettbewerbshüter. Beide Unternehmen hätten gemeinsam im Europäischen Wirtschaftsraum nur einen Marktanteil von weniger als zehn Prozent.

Microsoft und Yahoo hatten Ende Juli 2009 eine Suchpartnerschaft vereinbart und die Unterlagen dazu kurz darauf den Kartellwächtern in den USA und in der EU übergeben. Microsoft erwirbt eine auf zehn Jahre befristete ausschließliche Lizenz für Yahoos Suchtechnik. Außerdem will Microsoft Yahoo-Mitarbeiter aus dem Bereich Internetsuche und Suchmaschinenwerbung übernehmen. Yahoo verwendet für seine Internetsuche und Online-Suchanzeigen nur noch Microsofts Suchtechnik. Im Gegenzug behält Microsoft 12 Prozent der Sucheinnahmen, die in den ersten fünf Vertragsjahren über die Websites von Yahoo und seinen Partnern generiert werden, und zahlt 88 Prozent als "Traffic Acquisition Costs" an Yahoo.

Microsoft will durch die Übernahme von Yahoos Suchsparte und der damit angestrebten Erweiterung der Sparte Suchmaschinenwerbung Werbetreibenden eine ernstzunehmende Alternative zu Google bieten und ihren Anzeigen mehr Werbewirksamkeit verleihen, teilt die EU-Kommission mit. Ihre Marktuntersuchung habe bestätigt, dass die bereits erreichte Geschäftsgröße eine bedeutende Rolle spiele, wenn sich ein Wettbewerber als Konkurrent auf dem Markt für Suchmaschinenwerbung durchsetzen wolle. Durch den Zusammenschluss seien nicht nur keine negativen Auswirkungen auf den Wettbewerb oder ihre Geschäfte zu erwarten, vielmehr werde der Wettbewerb in der Sparte Internetsuche und Suchmaschinenwerbung belebt, weil Microsoft dadurch gegenüber dem Marktführer Google an Gewicht gewinne. (anw)