Oracle feilt an einer vereinigten Java Virtual Machine

Oracle- und ehemalige Sun-Ingenieure arbeiten derzeit aus, wie sich die besten Funktionen der beiden Java Virtual Machines JRockit und HotSpot in einer neuen JVM integrieren lassen. Mit ihr soll innerhalb von anderthalb oder zwei Jahren zu rechnen sein.

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Von
  • Alexander Neumann

Die für die Entwicklung der Java Virtual Machines (JVMs) JRockit und HotSpot verantwortlichen Ingenieure verbringen anscheinend gerade viel Zeit damit auszuarbeiten, wie sich die Oracle-JVM und die frühere Sun-Maschine zusammenführen lassen. Dass Oracle die beiden JVMs miteinander fusionieren möchte, erklärte Oracle bereits im Rahmen der Ankündigungen zur Zukunft der Sun-Produkte, als die EU als letzte Instanz die Übernahme der Java-Schmiede durch Oracle abgesegnet hatte. Oracle war durch die Übernahme BEAs 2008 in den Besitz von JRockit gelangt, Sun führte die HotSpot JVM als Schlüsselkomponente der Java Standard Edition (Java SE) im Portfolio.

Mark Reinhold, bei Sun verantwortlich für die Java-Entwicklung und bei Oracle jetzt in einer vergleichbaren Rolle, spricht in einem Webcast auf Oracles Technology Network (OTN) davon, dass es nicht einfach sei, das jeweils Beste der JVMs herauszupicken und die langfristige Zusammenführung auszuarbeiten. Der Principal Engineer sieht es als möglich an, dass es anderthalb bis zwei Jahre brauche, bis man eine vermischte JVM präsentieren könne.

Oracle sei bekannt dafür, die Entwicklung an eigenen Techniken zu stoppen, wenn sie sich durch bessere ersetzen lassen, meint Reinhold. So geschehen bei BEAs WebLogic, für das Oracles eigener Application Server weichen musste. Der Ingenieur kann sich zum Beispiel vorstellen, dass die neue JVM aus JRockits Garbage Collector und HotSpots Runtime Compiler bestehen könne. Bei Sun sei man zudem immer neidisch auf die Kontroll- und Bedienfunktionen in JRockit gewesen. Für HotSpot sprechen laut Reinhold die Performance-Eigenschaften. (ane)