Psion-PDA mit 32 Bit
In MĂĽnchen wurde heute eine neue Version des PDA von Psion vorgestellt.
In MĂĽnchen wurde heute eine neue Version des PDA von Psion vorgestellt. Der "Series 5" arbeitet erstmalig mit einer 32-Bit-Version des Betriebssystems EPOC und einem RISC-Prozessor vom Typ ARM 7100 bei 18.4 MHz.
Als Laufzeit mit zwei Mignonzellen gibt der Hersteller 30 Stunden an, inklusive Batterien wiegt der PDA nur 354 Gramm. Am grundlegenden Design hat sich gegenüber den Vorgängermodellen 3a und 3c wenig geändert. Die Tasten sind jedoch wesentlich größer ausgefallen und haben keine Zwischenräume mehr. Das Schreibgefühl des Series 5 erinnnert fast schon an ein Subnotebook. Der Bildschirm in halber VGA-Auflösung (640 mal 240 Punkte mit EL-Hintergrundbeleuchtung) kann 16 Graustufen darstellen und arbeitet auch als Touch-Pad: Der Benutzer kann kleine Skizzen erstellen und die Benutzeroberfläche mit einem Stift bedienen. Eine Handschrifterkennung beherrscht die Serie 5 jedoch nicht.
Für die Aufnahme von Sprachnotizen stehen zusätzliche Tasten an der Gehäuseseite zur Verfügung, mit der 8-MByte-Version ist bis zu einer halben Stunde Aufnahmezeit garantiert. Anders als die Serie 3 muß das neue Modell beim Einsatz als Diktiergerät nicht mehr geöffnet werden. Erste Experimente mit einem Vorserienmodell verliefen äußerst vielversprechend: Auf dem neuen Psion läßt sich trotz der geringen Taktfrequenz flott arbeiten, die inzwischen samt Kabel mitgelieferte PC-Software PsiWin2.0 synchronisiert nun auch die Daten aus Microsofts Schedule und dem Lotus Organizer in den aktuellen Versionen automatisch. Aus einer Datenbank mit über 400 Einträgen waren die Treffer mit einer einfachen Stichwortsuche in unter 3 Sekunden herausgesucht. Ab August soll die Serie 5 im Handel erhältlich sein. Bei Preisen von 1499.- Mark (4 MByte) und 1699.- Mark (8 MByte) versteht Chairman David Potter den neuen Psion als High-End-PDA und spart auch nicht mit großen Worten: "We are lightyears ahead of the competition". Ob sich die Serie 5 gegen die Konkurrenz der Windows CE-Maschinen und den Apple Newton 2000 behaupten kann, bleibt abzuwarten. Trotz ausgereiftem Gesamteindruck fehlen noch wichtige Funktionen: Ein Web-Browser und E-Mail-Client sollen im Herbst per Internet kostenlos nachgeliefert werden. Wie bei Psion üblich fehlt der Serie 5 auch ein interner Slot für PC-Cards, der aus der Serie 3 bekannte Adapter bleibt weiter verwendbar. Für moderne GSM-Telefone reicht jedoch der serielle Anschluß des Psion, eine erste Lösung für das Ericcson GS18 ist bereits fertiggestellt - die internen GSM-Stacks des neuen Psion machen eine Software-Lösung für die Modemfunktionen möglich. Weiterer Wermutstropfen: Die Daten aus einem Serie-3-Gerät bleiben zwar verwendbar, nicht jedoch die rund 3000 Applikationen für die alten Psions: Sie müssen neu kompiliert werden. Dennoch stemmt sich Psion gegen Windows CE: Bis im gerade erst entstehenden Markt ein Standard abzusehen sei, werde am eigenen Betriebssystem EPOC festgehalten, so David Potter. Zwei Lizenznehmer für EPOC seien auch schon gefunden - über deren Namen schwieg man sich aber noch aus. (nie) (cp)