UN-Generalsekretär wurde angeblich abgehört

Die ehemalige britische Ministerin Clare Short wirft den Geheimdiensten vor, Kofi Annan abgehört zu haben.

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Der Generalsekretär der UNO Kofi Annan wurde laut einem Bericht der BBC vom britischen Geheimdienst abgehört. Das behauptet zumindest die frühere Entwicklungshilfe-Ministerin Clare Short. Sie sei sich bei Gesprächen mit Annan darüber bewusst gewesen, dass Geheimdienstmitarbeiter mitschneiden. Demnach war der Umfang der Abhöraktionen gegen UN-Delegationen größer als noch im März vergangenen Jahres berichtet. Seinerzeit hieß es in der britischen Zeitung Observer, der Geheimdienst NSA sollte die Bemühungen der USA, eine Mehrheit der Sicherheitsrats-Mitglieder für eine zweite Resolution und eine Ermächtigung zum Krieg gegen den Irak zu gewinnen, mit Überwachungs- und Abhörmaßnahmen unterstützen.

Der britische Premierminister Tony Blair weist die Anschuldigungen als unverantwortlich zurück. "Ich werde die Arbeit der Geheimdienste nicht kommentieren", sagte Blair laut BBC. "Nehmen sie dies nicht als Hinweis dafür, dass die Vorwürfe Clare Shorts wahr sind." Die britischen Geheimdienste arbeiteten im Rahmen der nationalen und internationalen Gesetze. Clare Short war im vergangenen Jahr aus Protest gegen die britische Politik im Irak-Konflikt zurückgetreten.

Siehe dazu auch: (anw)