Zero-Day-Exploit für den Internet Explorer

Eine Schwachstelle bei der Verarbeitung von Hilfedateien mit VBScript lässt sich ausnutzen, um Schadcode auf einen Windows-Rechner zu laden und zu starten. Allerdings ist dabei ein wenig Nutzerinteraktion notwendig.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Microsoft hat eine Sicherheitslücke im Internet Explorer unter Windows XP bestätigt, durch die Angreifer ein System kompromittieren können. Die Lücke beruht laut Bericht auf der Möglichkeit der VBScript-Funktion MsgBox, beliebige Hilfe-Dateien (.hlp) von Netzwerkfreigaben nachzuladen und mit darin enthaltenen Makros beliebige Befehle auszuführen. Allerdings ist ein wenig Nutzerinteraktion notwendig: Der Anwender muss zur Bestätigung die F1-Taste drücken. Ob dies im Zweifel einen Anwender in der Praxis vor einer Infektion seines PCs bewahrt, ist fraglich – der Text der kleinen Message-Box könnte ihn durchaus dazu verleiten.

In einem kurzen Test der heise-Security-Redaktion öffnete ein Demo-Exploit auf einem vollständig gepatchten "Windows XP SP3"-System mit Internet Explorer 8 den Taschenrechner. Kriminelle könnten mit anderen Befehlen Schadcode nachladen und starten. Damit der Exploit funktioniert, muss jedoch der Zugriff auf das vom Angreifer kontrollierte SMB-Share möglich sein. In Unternehmensnetzen blockiert eine Firewall ausgehende SMB-Zugriffe oftmals, sodass der Exploit dort nicht funktioniert.

Die Lücke soll sich unter Windows XP auch mit Version 6 und 7 des Internet Explorer ausnutzen lassen. Unter Windows 7 und Vista tritt das Problem nicht auf. Microsoft untersucht das Problem und will anschließend angemessen reagieren – ob damit ein Patch gemeint ist, lassen die Redmonder offen. Abhilfe schafft, beim Browsen nicht die F1-Taste zu drücken oder Active Scripting zu deaktivieren.

Siehe dazu auch:

(dab)