Opera 10.50 ist fertig – jedenfalls für Windows

Nur einen Tag nach der Veröffentlichung mehrerer Release-Kandidaten bringt der norwegische Software-Hersteller ein Update seines Browsers für Windows-Systeme, der in Sachen Geschwindigkeit nun wieder an der Spitze liegt.

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Von
  • Herbert Braun

Das ging schnell: Nachdem Opera am Montag gleich mehrere Release-Kandidaten seines Browsers veröffentlichte, ist heute schon die finale Version fertig. Diese bleibt allerdings den Besuchern der Opera-Website vorbehalten, die automatische Update-Überprüfung holt die Aktualisierung noch nicht. Anders als gewohnt, bleibt Opera 10.50 erst einmal den Windows-Nutzern vorbehalten; für Mac OS [Korrektur:] gibt es eine Beta, Linux-Nutzer können den Browser vorerst nur als Entwickler-Snapshot testen.

Der technische Grund dafür ist, dass sich Opera 10.50 stärker als bisher in die Optik der jeweiligen Plattform integrieren und vom Betriebssystem gestellte Grafikbibliotheken nutzen soll, was plattformspezifische Anpassungsarbeiten erfordert. So übernimmt der Browser unter Vista und Windows 7 etwa die Aero-Glass-Optik. Allerdings dürfte es auch einen anderen Grund für die Windows-Präferenz und die Eile beim Veröffentlichen geben: Demnächst wird Windows seine Benutzer nach einem Update fragen, ob sie nicht ihren Browser wechseln möchten – da kann etwas mehr Aufmerksamkeit für den Nischenbrowser durch ein neues Release nicht schaden.

Die vor nicht einmal drei Wochen ausgelieferte Beta von Opera 10.50 enthielt bereits alle wichtigen Funktionen. Wichtigste Änderungen sind die neue Grafik-Bibliothek Vega, die unter anderem Übergänge und Animationen geschmeidiger darstellt und Hardware-Beschleunigung nutzen kann, sowie die JavaScript-Engine Carakan. Ebenso wie Safari, Chrome und Firefox kompiliert Opera 10.50 Skriptcode vor dem Ausführen und erreicht damit beträchtliche Steigerungen der Geschwindigkeit; bei einem stichprobenartigen Test mit dem SunSpider-Benchmark war die Beta-Version zwölfmal schneller als der Vorgänger Opera 10.10. Damit hat der norwegische Browser die Konkurrenten einmal mehr überholt.

Als letzter gängiger Browser enthält Opera einen Privat-Modus, bei dem der Browser keine Daten lokal aufzeichnet. Die Adresseingabe findet nun auch Seiten, die den eingegebenen Begriff im Text enthalten. Das Eingabefeld für Suchmaschinen zeichnet die letzten Suchvorgänge auf, sodass der Benutzer jederzeit zu ihnen zurückkehren kann. Opera-Widgets können nun unabhängig von der Mutteranwendung agieren und erhalten eigene Prozesse und eigene Fenster. Version 10.50 schafft modale Dialoge ab, sodass der Benutzer solche Hinweisfenster einfach in den Hintergrund klicken kann, um weiterzuarbeiten.

Endlich unterstützt nun auch Opera natives HTML5-Video, das bisher nur in Testversionen erprobt worden war. Wie Firefox bringt es als Codec ausschließlich Ogg Theora mit. Mit Web Storage, einer aus dem HTML5-Umfeld stammenden Schnittstelle zur lokalen Speicherung von Daten, schließt Opera eine weitere Lücke zur Konkurrenz. Zu den frisch implementierten CSS3-Features zählen unter anderem gerundete Rahmen, Schlagschatten bei Blockelementen, mehrfache Hintergründe, Drehungen, Verzerrungen und einfache Animationen.

Siehe dazu auch:

  • Opera im heise Software-Verzeichnis

(heb)