Cebit

Acer setzt voll auf 3D

Alle neuen Projektoren bis 4000 Lumen und 720p-Auflösung nehmen stereoskopische Bilder in 120 Hertz entgegen. Außerdem neu im Programm: Eine eigene DLP-Link-3D-Shutterbrille.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Am Acer-Stand im Planet-Reseller-Bereich der CeBIT dreht sich fast alles um räumliche Bilder. So haben die Taiwaner ihr komplettes Projektoren-Lineup auf 3D getrimmt – alle ab Dezember erschienenen sowie alle kommenden Acer-Beamer mit einem Lichtstrom bis 4000 Lumen und 720p-Auflösung können stereoskopische Bilder mit 120 Hertz entgegennehmen.

Acers Shutterbrille funktioniert mit allen DLP-3D-Projektoren - aber nicht mit den hauseigenen 3D-Monitoren.

(Bild: heise online)

Für Raumbildspaß ist allerdings eine Shutterbrille notwendig – eine solche hat Acer auf der CeBIT gleich mit vorgestellt. Die DLP-Link-Brille ist mit der gleichnamigen Synchronisationstechnik kompatibel, synchronisiert sich also per Weißblitz mit dem Projektionsbild selbst. Ein Infrarot-Emitter wie bei der populären 3D-Vision-Brille von Nvidia ist nicht notwendig. Acers nur 600 Euro teuren 720p-3D-Projektor H5360 haben wir in c't 5/10 bereits getestet und für gut befunden. In der auch für Sehhilfenträger geeigneten Acer-Brille stecken zwei handelsübliche CR2032-3V-Knopfzellen.

Großer Vorteil der DLP-Link-Technik ist nicht nur die geringe Latenz, sondern auch ihre Einfachheit: Sobald der Projektor abwechselnd Bilder fürs rechte und fürs linke Auge mit 120-Hz zugespielt bekommt, fügt er zwischen den einzelnen Frames einen nicht wahrnehmbaren Weißblitz ein, auf den die in die Brille eingebaute Fotodiode reagiert. Laut Acer-Produktmanager Jens Becker werden die von etlichen Herstellern angekündigten 3D-Blu-ray-Player in diesem Format ausgeben können.

Allerdings wird es noch ein paar Monate dauern, bis die ersten 3D-Blu-rays erhältlich sind. Bis dahin können sich Stereo-Enthusiasten die Zeit mit räumlichen Spielen vertreiben – so gut wie alle Direct3D-Programme lassen sich mit dem Nvidia-Grafiktreiber in stereoskopischem 3D ausgeben. Dafür benötigt man (natürlich) eine aktuelle Nvidia-Grafikkarte, Windows 7 – und die 3D-Vision-Shutterbrille, die sich über den mitgelieferten USB-Infrarot-Emitter synchronisiert. Theoretisch kann man auch die Fotodioden-DLP-Link-Brille verwenden, schließlich ist diese mit der 120-Hz-Ausgabe des Nvidia-Treibers kompatibel. Doch Nvidia will seine eigene Brille verkaufen – und schaltet die 120-Hz-Ausgabe im Treiber nur frei, wenn der hauseigene USB-Emitter am PC hängt. Andere zuverlässige Treiber, die 3D-Bilder in 120 Hz ausgeben, gibt es bislang nicht.

Acers neuer 23,6-Zoll-3D-Monitor GD245HQ funktioniert ausschließlich mit Treiber- und Brille von Nvidia, die Acer-Fotodioden-Brille kann man damit nicht verwenden. Ein ausführlicher Test des 120-Hz-Bildschirms erscheint in der kommenden c't-Ausgabe 7/10.

Um die Verwirrung perfekt zu machen: Acers 3D-Notebook Aspire 5738D mit zeilenweise polarisiertem Display, das ebenfalls auf der CeBIT zu sehen ist, nutzt wiederum einen anderen Treiber – nämlich den von TriDef. Dieser funktioniert auch unter Windows XP und mit AMD/ATI-Grafikkarten, unterstützt aber keine 120-Hz-Shutter-Ausgabe, sondern nur zeilenweise polarisierte und einige andere Displays. Außerdem lässt er sich nur mit explizit unterstützter Software nutzen. Der Nvidia-Treiber dagegen gibt in 3D aus, sobald sich ein Direct3D-Programm in den Vollbildmodus schaltet. (jkj)