Microsoft-Chef kommentiert Münchner Linux-Migration

Steve Ballmer glaubt, die Regierungen, die auf Linux umsteigen wollen, täten dies allein aus politischen Gründen, anstatt sich für die beste Software zu entscheiden.

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Microsoft-Chef Steve Ballmer übt sich in Genugtuung. Er soll Berichte über Probleme bei der Umstellung der Rechner der Stadtverwaltung Münchens mit "Schadenfreude" aufgenommen haben -- ein Begriff, der so offenbar auch in Kanada gebräuchlich ist, wie einem Bericht in der Tageszeitung Toronto Star zu entnehmen ist. Ballmer sehe sich darin bestätigt, dass Linux teurer komme als Windows.

Im Januar wurde berichtet, die Umstellung auf Linux stoße in München "auf Widerstände in den eigenen Reihen" sowie auf technische Probleme. Die Verwaltung sei nicht innovationsbereit. Der Leiter des Amts für Informations- und Datenverarbeitung, Wilhelm Hoegner, hatte beklagt, dass die Stadt keine zusätzlichen Gelder für das Feinkonzept bereitstelle.

Ballmer schließt daraus, der Umstieg werde in München insgesamt teurer. Der Microsoft-Chef glaubt, die Regierungen, die auf Linux umsteigen wollen, täten dies allein aus politischen Gründen, anstatt sich für die beste Software zu entscheiden. Der Softwarekonzern verliere also vor allem Kunden aus politischen Gründen und gewinne jene hinzu, die vor allem geschäftliche Argumente berücksichtigen.

Der Microsoft-Chef meinte außerdem laut dem Bericht, Sicherheit nehme einen großen Teil seiner "mentalen Bandbreite" in Anspruch. Es gebe noch eine Menge zu tun, um die Kunden zufrieden zu stellen. Dennoch sei die seit zwei Jahren laufende Strategie des Trustworthy Computing ein Erfolg. (anw)