Studie: IT-Dienstleister gehen zu wenig auf Wünsche der Kunden ein

Viele IT-Dienstleister werden nicht überleben, da sie sich auf Dauer mit austauschbaren Standardlösungen nicht mehr über den Preis differenzieren können, meint eine Hamburger Unternehmensberatung.

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Nur jeder fünfte IT-Dienstleister geht bereits bei der Ausschreibung eines Projekts gezielt auf die individuellen Kundenwünsche ein. Einigen wenigen sehr guten Anbietern stehe eine große Mehrheit wenig flexibler Dienstleister gegenüber, hat die Hamburger Unternehmensberatung Putz & Partner herausgefunden. Dafür hat sie 112 Ausschreibungen der vergangenen 36 Monate mit insgesamt 643 Anbietern ausgewertet. Dabei ging es zum Beispiel um Hard- und Software für die Abonnement-Verwaltung von Verlagen oder Zugangskontrollsysteme für Unternehmen. Zu den beleuchteten Unternehmen gehören unter anderem SAP SI, T-Systems oder Siemens SBS.

"Geld wird in der IT-Branche durch Software und Service verdient, weniger durch Hardware. Ganz im Gegensatz zu dieser Erkenntnis und den oft propagierten 'maßgeschneiderten individuellen Lösungen' versagt die überwiegende Mehrheit (über 80 Prozent) der Anbieter mit zunehmendem Speziallösungsbedarf der Kunden -- und verpasst damit große Marktchancen", meinen die Marktforscher.

Bei 80 Prozent der IT-Dienstleister könne es, wenn es auf das gezielte Eingehen auf kundenindividuelle Anforderungen bereits in der Ausschreibungsphase ankommt, nur die Bewertung "ausreichend bis mangelhaft" gegeben werden. Das Reaktionsverhalten vieler IT-Dienstleister lasse darauf rückschließen, dass die Angebotsprozesse nicht stimmen, entweder auf Grund mangelnder Kapazitäten oder Kompetenzen. "Viele dieser IT-Dienstleister werden nicht überleben, da sie sich auf Dauer mit austauschbaren Standardlösungen nicht mehr über den Preis differenzieren können", resümiert der Autor der Studie, Matthias Richter. (anw)