T-Online: Temporevolution mit Pannen
Am vergangenen Samstag erhielten T-Online-Kunden im Norden und Osten Deutschlands die lang ersehnte CD-ROM mit der Decodersoftware 2.0.
Am vergangenen Samstag erhielten T-Online-Kunden im Norden und Osten Deutschlands die lang ersehnte CD-ROM mit der Decodersoftware 2.0. Nicht nur preiswerter soll der Internet-Zugang über den größten deutschen Online-Dienst damit sein, sondern auch viel schneller. Doch bei vielen Teilnehmern machte sich schnell nur Ernüchterung breit: Sie konnten sich weder mit der neuen noch mit der alten Software anmelden; ihre Zugangsdaten wurden als ungültig erkannt, oder die Einwahlpunkte meldeten sich mit dem Besetztzeichen. T-Online-Pressesprecher Jörg Lammers sagte im Gespräch mit c't, die Probleme seien durch Überlastung der Zugangsknoten in Ballungsgebieten zustande gekommen. Demgegenüber meldeten uns Leser jedoch auch aus ländlichen Regionen Zugangsprobleme.
Wie der Geschäftsführer von T-Online, Eric Danke, gegenüber c't erläuterte, handelt es sich durchweg um Softwareprobleme; die Hardware habe man nach anfänglichen Schwierigkeiten noch in der Beta-Test-Phase in den Griff bekommen. "Trotz dieser kleinen Hänger sind wir sehr optimistisch, da das Gesamtsystem stabil funktioniert. Vier Millionen Zugriffe auf unsere Web-Seiten am Wochenende und Transferraten von über 7 KByte/s über den von uns gespiegelten Netscape-Server beweisen das", sagte Danke.
Schuld an den Probleme sollen einerseits die neuen Ascend-ISDN-Router an den Einwahlknoten sein, die bisweilen den Kontakt zum Telefonnetz verlieren, und andererseits die fĂĽr das Login verantwortlichen Radius-Server, die unter Ăśberlast noch gelegentlich abstĂĽrzen. Beide Probleme hat T-Online laut Danke bereits am Wochenende durch Software-Updates weitgehend behoben.
Gleichzeitig räumt Danke jedoch ein, daß es weiterhin noch Probleme geben kann. Zum kommenden Wochenende, wenn die übrigen Kunden die neue Software erhalten, könnte eine erneute Lastspitze wieder zu Engpässen führen. Spätestens in der Woche darauf sollen dann aber alle Schwierigkeiten behoben werden. Notfalls könnten die Kunden bei Schwierigkeiten unter der Hotline (0130/0190) einen nahe gelegenen Einwahlknoten erfragen, an dem der Zugang reibungslos vonstatten geht -- müssen dann aber gegenüber dem Ortstarif höhere Telefonkosten in Kauf nehmen. Außerdem ist die Hotline-Nummer derzeit völlig überlastet. Offensichtlich hat sich T-Online mit der "Temporevolution" wieder einmal übernommen. (ad)