Cebit

Elektroindustrie-Verband ZVEI erwartet weiteren Stellenabbau

Für das laufende Jahr rechnet die zweitgrößte Industriebranche Deutschlands mit einem Umsatzwachstum von etwa zwei Prozent.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Die Stimmung in der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie ist nach Einschätzung des Industrieverbandes ZVEI nach wie vor verhalten. Für das laufende Jahr rechnet die zweitgrößte Industriebranche Deutschlands mit einem Umsatzwachstum von etwa zwei Prozent. "Dieses Wachstum wird wieder überwiegend von den Exportmärkten kommen, wo ein Zuwachs von vier Prozent im Vergleich zu einem leichten Plus von einem Prozent im Inlandsgeschäft zu erwarten ist", erklärte Verbandspräsident Dietmar Harting im Vorfeld der CeBIT. Zwar sei bei den Auftragseingängen 2003 ein Zuwachs von knapp drei Prozent zu verzeichnen, doch deuteten die schwachen Orders im Januar auf eine keineswegs stabile Lage hin.

Der angepeilte Umsatzzuwachs werde nicht ausreichen, den Beschäftigungsabbau zu stoppen. "2004 rechnen wir mit einem Verlust von bis zu weiteren 10.000 Arbeitsplätzen", meinte Harting. Bereits 2003 sank die Zahl der Beschäftigten um drei Prozent, von 842.000 auf 819.000. Im vergangenen Jahr stagnierte das Geschäft, die Branche setzte mit 154,9 Milliarden Euro exakt so viel um wie ein Jahr zuvor. Konjunkturellen Rückenwind gab es auch 2003 nur vom Export. Dabei konnten die Hersteller von Elektrotechnik und Elektronik vor allem die Ausfuhren nach Mittel- und Osteuropa sowie nach Asien steigern. Zugleich legten die Importe aus diesen Regionen kräftig zu.

Gesunkene Preise und eine niedrigere Beschäftigung führten zwar zu einem Produktivitätsanstieg, der aber rein statistischer Natur sei. Bei der Kapazitätsauslastung meldet der ZVEI für das vierte Quartal 2003 einen erneuten Rückgang von 80,4 auf 79,8 Prozent. Bei den Bruttoanlageinvestitionen zeige der aktuelle Investitionstest des ifo-Institutes ebenfalls keine Trendwende. Wieder einmal seien nach den vorliegenden Daten ursprünglich in Deutschland geplante Investitionen nicht realisiert worden, kritisiert der Verband. Währenddessen halte der Trend zur Auslagerung von Teilen der Produktion ins Ausland an. Gegenwärtig hielten die deutschen Elektrounternehmen einen Bestand an Direktinvestitionen von 24 Milliarden Euro jenseits der Grenzen. Mit rund 440.000 Beschäftigten liege jeder dritte Arbeitsplatz der Branche im Ausland. (tol)