Jobs Zukunft bei Apple: Rolle rückwärts?

Gilbert F.

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Von
  • Egbert Meyer

Gilbert F. Amelio hat anscheinend erst unter erheblichem Druck des Vorstands seinen Posten in der Apple-Chefetage geräumt (siehe http://www.heise.de/newsticker/data/js-10.07.97-000/), berichtet das Wall Street Journal in seiner aktuellen Ausgabe. Während des vergangenen Wochenendes sei es auf einer Vorstandssitzung zu offener Kritik an Amelios Geschäftspolitik gekommen. Möglicherweise war dies bereits eine vorweggenommene Reaktion auf den 3. Quartalsbericht, den Apple am 16. Juli veröffentlichen wird. Analysten vermuteten gestern eine Verlustmeldung in Höhe von 70 Millionen US-Dollar und damit einen Verlust pro Aktie von 96 Cent.

Nach Informationen von TechWire wird Amelio die Trennung mit einer Abfindung von 10 Millionen US-Dollar versüßt. Offen bleibt, welchen Einfluß Steve Jobs auf das Stühlerücken in der Vorstandsetage hatte. Kein Geheimnis sei, daß Jobs in letzter Zeit Amelio häufiger im privaten Kreis offen attackiert habe, meldete das Wall Street Journal. Der Apple-Mitbegründer und Ex-CEO soll nach dem Willen des Vorstands demnächst wieder eine "gewichtige Rolle" spielen - in welcher offiziellen Funktion, darüber schwiegt sich Apple weiterhin aus. Die vage Ankündigung dürfte die Gerüchteküche in den nächsten Tagen kräftig anheizen.

Während einige Analysten, so etwa Pieter Hartsook, Amelios Ausscheiden als "längst überfällig" kommentierten, wachsen gleichzeitig die Zweifel an der Zukunft des Computerherstellers. Jeff Matthews von Ram Partners fand die drastischsten Worte: Apple habe "eine weitere Wegmarkierung auf der Straße in die Vergessenheit" erreicht. (em)