Amelio: Millionenschwerer Abgang

Auf 6,5 bis 20 Millionen Dollar taxieren Eingeweihte die Höhe der Abfindung, die der geschaßte Apple-Chef Gilbert Amelio erhalten wird. Dem Nachrichtensender CNN zufolge waren entsprechende Vereinbarungen über eine mögliche Abstandszahlung getroffen worden.

Amelio soll bei Antritt seines Postens im Frühjahr 1996 ein Darlehen von 5 Millionen Dollar erhalten haben - mit der Maßgabe, jährlich 1 Million davon zurückzuzahlen. Bei einem vereinbarten Jahresgehalt von knapp 1 Million Dollar sowie einer zusätzlichen jährlichen Zahlung von einer weiteren Million wäre dies ein leichtes Unterfangen gewesen. Des weiteren sei ihm eine Option auf eine Geldleistung von 10 Millionen Dollar unter nicht bekannt gewordenen Bedingungen eingeräumt worden. Amelio wird, so CNN, nun alles daran setzen, diese 10 Millionen zu erhalten und darüber hinaus eine Liquidierung der Kreditforderungen durchsetzen wollen.

Gelingt ihm dies, müßte die Firma, die das laufende Quartal mit einem Verlust von mutmaßlich 70 Millionen Dollar abschließen wird, in einen weiteren sauren Apfel beißen.

Unterdessen halten die Spekulationen, Apple-Urvater Steve Jobs werde den Posten Amelios übernehmen, an. Interimschef Fred Anderson äußerte zwar vor der US-Presse, man suche außerhalb der Apple-Riege nach einem Nachfolger, wollte aber eine Berufung Jobs nicht völlig ausschließen. Jobs selbst hatte in der Vergangenheit wenig Neigung spüren lassen, auf den Chefposten aufzurücken, er scheint sich in der Rolle eines "Beraters" wohler zu fühlen. (fm)