Aktuelle 3D-Monitore: Nur 10 Prozent der Helligkeit kommen an

120-Hertz-Monitore für Shutterbrillen haben einen großen Nachteil: Im 3D-Modus ist das Bild nur 10 Prozent so hell wie in der 2D-Betriebsart. Das zeigt ein Vergleichstest in der aktuellen c't.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 306 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Alle getesteten Monitore sind ausschließlich mit der Nvidia-Shutterbrille 3D Vision kompatibel.

Dass man bei 3D-Monitoren mit Helligkeitsverlusten leben muss, ist landläufig bekannt – wie groß diese Verluste wirklich sind, zeigt ein c't-Vergleichstest mit vier Monitoren und der Nvidia-Shutterbrille 3D Vision (c't 07/10, ab Montag im Handel). Bei der Shuttertechnik zeigt der Monitor die für rechtes und linkes Auge bestimmten Bilder abwechselnd an, die Brille verdunkelt synchron dazu jeweils ein Brillenglas. Dies geht so schnell, dass das Gehirn die beiden unterschiedlichen Stereobilder als ein räumliches Bild wahrnimmt. Aktuelle 3D-Monitore und die angekündigten 3D-Fernseher "shuttern" mit 120 Hertz, also 60 Hertz pro Auge. Das reicht, um die abwechselnde Verdunklung der Brillengläser nicht (oder kaum) als Flimmern wahrzunehmen.

Dadurch geht die Hälfte der Helligkeit des Monitors verloren – schließlich ist ein Auge stets verdunkelt. Im c't-Testlabor stellte sich allerdings heraus, dass die Shutterbrillen nicht für die bei 120 Hertz theoretisch möglichen 8,3 Millisekunden lang öffnet, sondern nur rund drei Millisekunden lang. Dadurch kommt natürlich weit weniger Licht im Auge an. Konkret bedeutet das: Ein Monitor, der ein Weißbild mit einer Helligkeit von mehr als 200 Candela pro Quadratzentimeter darstellt, liefert im 3D-Betrieb mit aufgesetzter Shutterbrille pro Auge nur noch rund 16 Candela. Keines der getesteten Geräte – Samsung 2233RZ, ViewSonic VX2265wm, Acer GD245HQ und Asus PG276H – lieferte im 3D-Modus mehr als zehn Prozent seiner 2D-Helligkeit.

Der Grund für die heftigen Helligkeitseinbußen liegen in der Natur der LCD-Technik: Ein Bildwechsel dauert stets einige Millisekunden, zudem werden die Bildpunkte wie bei analogen Röhrenmonitoren zeilenweise von oben nach unten angesteuert, ein Durchlauf dauerte bei den Testgeräten rund 5 Millisekunden. Die Shutterbrille kann nur in der Zeit öffnen, in der der Monitor einen Großteil des Bildaufbaus abgeschlossen, aber noch nicht mit dem Aufbau des neuen Bildes begonnen hat.

Siehe dazu auch:

  • Tiefenwirkung, 120-Hz-Monitore für 3D-Anzeige mit Shutterbrille, c't 07/10, S. 120

(jkj)