Raubkopierer drangen in 11.800 Server ein

Das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Köln sind bei bundesweiten Durchsuchungen gegen alle deutschen Mitglieder einer illegalen Tauschbörse vorgegangen.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Köln haben zu den am Dienstag durchgeführten Aktionen gegen Raubkopierer nun eine gemeinsame Pressemitteilung herausgegeben. Derzufolge wurden am 16. März in 15 Bundesländern insgesamt 132 Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern des LiquidFXP-Forums durchgeführt. Sie stehen im Verdacht, illegale Kopien von Filmen und Software anzubieten sowie Computersabotage und unberechtigte Datenveränderungen begangen zu haben. In so genannten FXP-Foren, benannt nach dem für Datenschiebereien zwischen FTP-Servern oft genutzten File Exchange Protocol (FXP), wird die Software zum Download angeboten.

Unter anderem sollen die Mitglieder in 11.820 Server in 83 verschiedenen Staaten eingedrungen sein und dort eigene FTP-Server zum Vetrieb der Raubkopien installiert haben. In Deutschland seien insgesamt 619 Server von 344 verschiedenen Firmen und Institutionen gehackt worde, bei denen das BKA und die Staatanwaltschaft heute 337 weitere Hausdurchsuchungen zur Beweissicherung vollstrecken wollen. Insgesamt sollen der Gruppierung 476 Mitglieder aus 33 Staaten angehören, die jeweils unterschiedliche Aufgaben erledigten: Scannen, Hacken und Uploaden.

Laut Pressemitteilung hat man in Deutschland 126 Verdächtige identifiziert, gegen die sich die bereits durchgeführten Durchsuchungen richtete. Die Ermittler waren auf die illegalen Aktivitäten im Rahmen der Untersuchungen eines Kreditkartenbetruges gestoßen. Bei der Analyse der gesicherten Daten habe man dann den konkreten Einblick in Aufbau, Organisation und Tätigkeiten des Forums erhalten.

Siehe zu der Razzia gegen Raubkopierer auch: (dab)