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Koreanisches Handy-Feuerwerk (Update)

Sowohl LG Electronics als auch Samsung haben auf der CeBIT eine Reihe neuer Handy-Modelle vorgestellt.

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Sowohl LG Electronics als auch Samsung haben auf der CeBIT eine Reihe neuer Handy-Modelle vorgestellt. Bei beiden koreanischen Unternehmen steht dabei die eingebaute Kamera im Vordergrund. So gibt es bei LG das T5100 zu bestaunen, das Fotos mit bis zu 1280 × 960 Pixeln aufnehmen kann und über ein Farbdisplay mit 176 × 220 Bildpunkten und einer Farbtiefe von 18 Bit (rund 262.000 Farben) verfügt. Ein kleineres Zweitdisplay (96 × 96) stellt bis zu 65.536 Farben dar. Der Display-Teil des Klapp-Modells lässt sich um 180 Grad drehen, sodass nach Zusammenklappen das große Display außen liegt und so der Eindruck einer normalen Digitalkamera entsteht, zumal das Dualband-Handy ohne externen Antennenstummel auskommt.

Das T5100 bietet weiterhin mit MMS, Video-Funktion, vielstimmigen Klingeltönen und einem Java-Interpreter die übliche Multimedia-Ausstattung und soll ab Juni 2004 in den Handel kommen. Bereits im April will LG mit dem G7200 ein Video-Handy anbieten, das zwar nur mit einer VGA-Kamera, dafür aber mit einem Schwenkdisplay (176 × 220, 18-Bit Farbtiefe), einem eingebauten Blitz und einem großen Speicher für Bilder und Videos ausgestattet ist. Dreht man das Display um 90 Grad, lässt sich das G7200 wie ein Camcorder führen, da das Objektiv in der Achse des Klapp-Handys liegt. Ein ähnliches Foto-Handy hatte auch Panasonic vorgestellt. Als Triband-Mobiltelefon lässt sich das G7200 auch in US-amerikanischen 1900-MHz-GSM-Netzen verwenden. Preise nannte LG für die beiden Handys noch nicht.

Samsung treibt die Schwenkbarkeit noch weiter: Beim Knips-Telefon SGH-P730 kann man das Display (128 × 160 Pixel, 18 Bit Farbtiefe) sogar bei geschlossenem Klapphandy verdrehen. Als Achse dient dabei der große Fünfwege-Steuerknopf. Durch die von Samsung "Twist and Flip" genannte Mechanik lässt sich das Displayteil für Fotos und Video-Aufnahmen fast beliebig positionieren. Die Megapixel-Kamera im P730 hat Samsung mit einem 64 MByte großen Speicher ergänzt, was Videoaufnahmen von bis zu 100 Minuten ermöglichen soll. Zusätzlich gibt es noch einen Slot für kurze Multimedia-Cards (RS-MMC, Reduced Size). Während der Video-Aufnahme kann man per Knopfdruck die Helligkeit anpassen und ans Motiv heranzoomen.

Das Camcorder-Handy verschickt Bilder und Videos auf Wunsch per MMS, auch gibt es einen WAP-2.0-Browser und einen Java-Interpreter (MIDP 2.0). Klingeltöne erschallen mit bis zu 64 Stimmen. Für Unterhaltung unterwegs sorgt ein integrierter MP3-Player. Samsung plant die Markteinführung im dritten Quartal 2004.

Die Kamera-Handys SGH-E800 und E810 kommen dagegen mit der vom Nokia 7650 bekannten Schiebemechanik, ber der die Wähltastatur bei Nichtgebrauch hinter dem Display-Teil verschwindet. Beide Modelle verfügen über ein 128 × 160 Pixel großes Farbdisplay mit 16-Bit Farbtiefe. Die Kameras machen Fotos in maximal VGA-Auflösung (640 × 480), für mehr Licht sorgen eingebaute LED-Leuchten. Beim SGH-E810 ist das Kamera-Objektiv um 180 Grad schwenkbar, auch lassen sich Video-Sequenzen im Motion-JPEG-Format aufzeichnen. Beide Handys bieten MMS, WAP und Java. Im zweiten Quartal 2004 sollen sie zu haben sein.

Zum Ăśbertragen von Adressen und Multimedia-Daten auf den PC bleibt bei allen neuen Samsung- und LG-Modellen nur die Wahl zwischen einem USB-Kabel und der Infrarot-Schnittstelle. Anders als bei bislang allen angekĂĽndigten Megapixel-Fotohandys fehlt den ansonsten gut ausgestatteten Mobiltelefonen aus Korea Bluetooth. Das ist schade, denn gerade um Bilder und Videos zum Weiterbearbeiten und Archivieren auf den heimischen Computer zu senden, ist die Funkschnittstelle besonders praktisch: Man braucht weder nach dem Kabel zu suchen, noch das Handy zielgenau auf das Infrarot-Auge auszurichten. (rop)