Fremde Federn: Telekom und die Internet-Telefonie

Unter dem Namen T-NetCall hat die Telekom ein Internet-Pilotprojekt gestartet.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Unter dem Namen T-NetCall hat die Telekom ein Internet-Pilotprojekt gestartet. Rund 1000 Telekom-Kunden im Ausland sowie Vielreisende sollen daran teilnehmen. Vorerst will der rosa Riese den Dienst nur mit begrenzten Zielrufnummern in Deutschland, Japan, Kanada und den USA erproben.

Der Nutzer kann sich von einem beliebigen Telefon in den T-NetCall-Zugangspunkt einwählen. So weit, so gut. Dafür steht aber zur Zeit nur eine 01803-Rufnummer zur Verfügung, die 12 Pfennige je 30 Sekunden kostet. Ein endgültiger Tarif für T-NetCall wird ohnehin erst nach Abschluß des Versuchs festgelegt.

Ziel des Projekts sei, verschiedene Technologien zu testen, das Nutzerverhalten zu analysieren und auszuloten, ob Internet-Telefonie preiswerter angeboten werden kann als herkömmliche Telefonie. Aber natürlich kann sie das, liebe Telekom, denn schon die herkömmliche Telefonie läßt sich preiswerter anbieten: Der Callback-Dienst Telegroup (http://www.germanycall.com) läßt sich eine Minute USA-Gespräch mit nur 29 Cents (ca. 52 Pfennige) bezahlen, während ihr dafür standardmäßig bis zu 1,44 Mark kassiert.

Aber nicht nur den Überblick über Preisrelationen scheint der rosa Riese verloren zu haben. Der Bonner Monopolist hält sich für den ersten großen Netzbetreiber, der Internet-Telefonie anbietet. Jedoch hat die Telecom Finland bereits Ende 1996 mit der Vermarktung der Internet-Telefonie begonnen (http://www.ml.tele.fi). Über ihren Web-Server stellt sie die nötige Software kostenlos zum Download bereit. Es handelt sich dabei um eine von der israelischen Firma VocalTec lizenzierte Version des bekannten Internet Phone.

Und wie mit allen Lösungen für PC-gestützte Internet-Telefonie kann man auch mit diesem System Ferngespräche über das Internet zu Ortstarifen führen. Zwischen 9.00 und 18.00 Uhr sind für 90 Sekunden nur 12 Pfennig zu zahlen. (dz)