Roboter-Hubschrauber als Marine-Lastentransporter

Der Flugzeugbauer Boeing hat im Auftrag des U.S. Marine Corps Warfighting Laboratory Lasttests mit seinem Roboter-Hubschrauber A160T Hummingbird durchgeführt. Zuvor ließ sich die US-Marine bereits das Potenzial des K-MAX von Kaman Industries demonstrieren, ebenfalls ein Robo-Copter mit Lastentransport-Fähigkeiten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der A160T Hummingbird beim Lastentransport-Test in Utah

(Bild: Boeing)

Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing hat erfolgreich Lasttests mit seinem Roboter-Hubschrauber A160T Hummingbird durchgeführt. Unternehmensangaben zufolge erfüllte der A160T, der eine Gesamtlänge von 10,7 Meter und eine Rotorblatt-Spannweite von knapp 11 Meter aufweist, in der vergangenen Woche sämtliche Aufgaben eines dreitägigen Demonstrationsprogramms im Auftrag des U.S. Marine Corps Warfighting Laboratory (MCWL). Dazu gehörte unter anderem der mehrfache Transport einer 567 Kilogramm schweren Hängeseil-Last zwischen simulierten "vorgelagerten Truppenstützpunkten" über eine Distanz von jeweils rund 140 Kilometer.

Der vom US-Unternehmen Frontier Systems entwickelte und seit der Übernahme im Jahr 2004 zum UAV-Portfolio von Boeing gehörende Robo-Copter erreicht Geschwindigkeiten von 250 km/h und kann neun Kilometer hoch in die Luft steigen. Die maximale Reichweite gibt Boeing mit etwa 4150 Kilometer an, beladen mit einer 135 Kilogramm schweren Last soll der Roboter-Hubschrauber über 20 Stunden in der Luft bleiben können. Außer für Lastentransporte lässt sich der A160T laut Hersteller auch in den Bereichen Überwachung und Aufklärung einsetzen. Zudem sollen bei entsprechender Bewaffnung direkte Kampfeinsätze möglich sein.

Als Besonderheit des A160T Hummingbird stellt Boeing heraus, dass die UAV-Führer in den Bodenkontrollstationen die Rotor-Geschwindigkeit je nach Flugsituation über ein sogenanntes OSR-System (Optimum Speed Rotor System) ändern können. Wurden die ersten Modelle des A160T noch von modifizierten Vier- oder Sechs-Zylinder-Automotoren angetrieben, kommt inzwischen eine Gasturbine zum Einsatz. Die US-Marine, die mit dem Fire Scout von Northrop Grumman bereits einen unbemannten Aufklärungshubschrauber im Dienst hat, ließ sich zuvor schon das Potenzial des K-MAX von Kaman Industries demonstrieren, ebenfalls ein Robo-Copter mit Lastentransport-Fähigkeiten (PDF-Datei). (pmz)