Roboterhund Hound knackt Guinness-Rekord im 100-m-Sprint

Der koreanische vierbeinige Roboterhund Hound hat sich einen Rekord auf 100 m ersprintet. Möglich wurde das durch eine spezielle Antriebstechnik.

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Roboterhund Hound läuft zum Guinness-Rekord.

(Bild: Guinnes World Records (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Der vierbeinige Roboterhund Hound des Dynamic Robot Control and Design Laboratory des Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) hat einen Guinness-Weltrekord im 100-m-Sprint für Roboter aufgestellt, wie aus einer Mitteilung von Guiness World Records hervorgeht. Der Roboterhund legte die Strecke in 19,87 Sekunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 11,26 mph, etwa 18,12 km/h zurück.

Der 45 kg schwere Roboterhund Hound startete den Sprint aus dem Stand heraus und beschleunigte dann bis zum Überqueren der Ziellinie, hinter der er sicher zum Stillstand kam. Machbar war der Rekord durch den Einsatz von Aktuatoren mit Motor und einem Planetengetriebe mit hoher Kraft- und Energieeffizienz. Die sofortige und gleichmäßige Leistung des Motors sei der Schlüssel für die dynamische Fortbewegung, sagt Young-Ha Shin, der Konstrukteur des Roboterhundes Hound.

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Die Antriebseinheiten für Hüfte und Knie sind einteilig ausgeführt und parallel angeordnet. Eine Hohlwelle dient zur Kraftübertragung auf die Gelenke, geht aus der Studie "Design of KAIST Hound, a Quadruped Robot Platform for Fast and Efficient Locomotion with Mixed-Integer Nonlinear Optimization of a Gear Train" hervor, die in 39th IEEE International Conference on Robotics and Automation erschienen ist. Demnach sorgt ein Riemenscheibensystem im Kniegelenk für einen großen Bewegungsumfang. Die Füße des Roboterhundes sind dabei besonders leicht ausgeführt, um ihn schnell auf Tempo bringen zu können.

Angesteuert wird der Antrieb über eine zentrale Motorsteuerung, die über Reinforcement Learning trainiert wurde. Nach Angaben der Wissenschaftler kann der Roboterhund aber noch deutlich schneller laufen – zumindest in einer Simulation. In der realen Welt habe man das noch nicht getestet und wollte bei dem Rekord auf Nummer sicher gehen.

Hound ist für Hochgeschwindigkeitsbewegungen konstruiert worden. Im Normalfall bewegt er sich mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s Sekunde fort und kann so Steigungen bis zu 22 Grad Neigung erklimmen. Er bewältigt dabei Strecken bis zu einer Länge von 3,5 km am Stück und kann Hindernisse von maximal 35 cm Höhe überwinden.

Hound ist aber noch weit von dem menschlichen Weltrekord für Sprints über 100 m entfernt. Den hatte der jamaikanische Sprinter Usain Bolt im August 2009 mit 9,58 s aufgestellt.

Zweibeinige Roboter bewältigen die Strecke noch langsamer als ihre vierbeinigen Roboter-Kollegen. Der zweibeinige Roboter "Cassie" benötigte im September 2022 für die 100-m-Strecke aus dem Stand heraus 24,73 s.

(olb)