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Handheld und Webpad mit Nvidia-Grafikchip und GSM/GPRS

Die Deutsche Firma Demolux zeigt in Halle 1, Stand 8L2, den Tastatur-PDA Dbook1 und das Webpad Dpad1, die beide unter Embedded Windows CE .Net 4.2 arbeiten und Dualband-GSM/GPRS besitzen.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Daniel Lüders

Die deutsche Firma Demolux zeigt in Halle 1, Stand 8L2, den Tastatur-PDA Dbook1 und das Webpad Dpad1, die beide von der chinesischen Firma Book Digital entwickelt wurden. Beide Geräte arbeiten mit Embedded Windows CE .Net 4.2 und bieten bereits GSM. Dafür hat der Hersteller die komplette Platine des Dualband-Handys Siemens MC 35 in die PDAs eingebaut. Somit stecken also tatsächlich zwei komplette eigenständige Geräte in den beiden Mobil-Rechnern. Das Handy-Modul beherrscht neben GSM 900/1800 auch GPRS Klasse 8.

Zwar lässt sich an das Gerät über die 3,5-mm-Kopfhörer und -Mikrofon-Schnittstelle ein Headset anschließen, aber fürs Telefonieren reichen auch das integrierte Mikrofon und die Stereo-Lautsprecher, die allerdings dafür fürs Musikhören kaum taugen.

Das Herz des Dbook1 ist ein vergleichsweise langsamer Intel StrongARM-Prozessor mit 206 MHz Takt, der auf 128 MByte RAM und 32 MByte Flash-ROM zugreift. Trotz der schwachen CPU führt das Dbook Programme flotter als vergleichbare Windows-CE-Rechner aus und glänzt mit rasantem Bildschirmaufbau. Dies liegt an dem Grafikchip der Firma MediaQ, die vor einiger Zeit von Nvidia aufgekauft wurde. der Chip nimmt der CPU die Arbeit der Bilddarstellung ab; die Treiber hat das Unternehmen in Eigenarbeit entwickelt, weshalb andere Windows-CE-Handhelds, die ebenfalls diesen Grafikchip nutzen, trotzdem hinter dem Dbook1 her hinken dürften.

Das 7-Zoll-TFT-Display stellt 800 × 480 Pixel bei 16 Bit Farbtiefe dar und wirkt trotz der aufgelegten Touchscreen-Matrix sehr hell und hat einen guten Blickbereich. An die VGA-Schnittstelle lässt sich ein Beamer anschließen, allerdings unterstützt das Gerät bisher nur die Auflösung des eigenen Bildschirms. An weiteren Schnittstellen hat das Gerät Ethernet 10/100 MBit, IrDA, Host-USB1.1 und Client-USB 1.1 (Sync-Port). In den Erweiterungsslot passen CompactFlash-II-Module. Eine Nahfunktechnik wie WLAN oder Bluetooth fehlt. Für den Strom sorgt ein wechselbarer Lithium-Ionen-Akku.

Die Tastatur besitzt deutsche Umlaute, allerdings weicht die Belegung vom Standard-Layout ab, was für Zehn-Finger-Tipper einige Gewöhnung erfordert, ebenso wie die vergleichsweise kleinen Tasten. Außer mit dem Stift kann man das Gerät auch mit einem eingebauten Mini-Joystick bedienen, der allerdings ein recht schwammiges Gefühl vermittelt. Das Dbook1 wird mit der Textverarbeitung Textmaker und der Tabellenkalkulation Planmaker ausgeliefert, wiegt etwa 800 Gramm und ist 215 mm × 125 mm × 28 mm groß. Inklusive Mehrwertsteuer soll es knapp 1450 Euro kosten und zielt auf den Enterprise-Markt ab.

Das Dpad1 ist bisher nur als Prototyp zu bestaunen. Anders als das Dbook1 kommt das Webpad Dpad1 ohne Tastatur aus. Statt der StrongARM-CPU arbeitet es mit einem schnelleren Intel XScale PXA255 mit 400 MHz. Auch das Dpad nutzt den MediaQ-Grafikchip und verspricht deshalb schnellen Bildaufbau. Der Hauptspeicher ist so groß wie beim Dbook1, allerdings hat das Dpad1 doppelt so viel Flash-ROM, dass sich zur Hälfte zur Datensicherung nutzen lässt. Zusätzlich zum CFII-Slot hat das Dpad auch einen für SD/MMC-Module. Handy-Funktion und Bildschirm gleichen dem Dbook1.

Über einen Portreplikator sind die Ports für VGA, RS232, Host-USB 1.1, LAN 10/100 und PS/2 erreichbar. Auf Wunsch fertigt der Hersteller aber auch Portreplikatoren mit anderer Schnittstellenkonfiguration. Das Dpad1 wiegt etwa 660 Gramm und ist 234 mm × 134 mm × 22 mm groß. Das Gerät soll im zweiten Quartal erhältlich sein und knapp 1160 Euro kosten. (dal)