Nazigold-Opfer können Ansprüche online anmelden

Man schätzt, daß im Laufe des zweiten Weltkrieges Gold im Wert zwischen 398 und 414 Millionen Dollar von den Nazis in die Schweiz geschleust wurden.

vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Adolf Ebeling

Man schätzt, daß im Laufe des zweiten Weltkrieges Gold im Wert zwischen 398 und 414 Millionen Dollar von den Nazis in die Schweiz geschleust wurden. Zumeist auf Konten der Schweizerischen Nationalbank. Ein Großteil des Goldes stammte aus den Notenbanken der besetzten europäischen Länder, ein Teil war Raubgold, das KZ-Opfern geraubt wurde. Auch viele jüdische Familien hatten vor 1939 ihr Geld auf Schweizer Konten gebracht, um es vor dem Zugriff der Nazis zu retten. Das wenigste davon wurde zurückgezahlt. Unter dem Druck der Weltöffentlichkeit lenken die schweizerischen Banken nun ein; die Bundesversammlung des Alpenstaates hat sich ausgiebig mit dieser Frage beschäftigt (http://193.5.216.35/newpd/D/NEWS/INDEX3.HTM) und heute eine Namensliste mit ausländischen "nachrichtenlosen" Vermögenswerten veröffentlicht: http://www.dormantaccounts.ch/. Ansprüche lassen sich hier direkt online stellen.

Anfang Juni 1997 hat der Ombudsmann der Schweizer Banken eingeräumt, über 10 Millionen Franken gefunden zu haben, die Holocaust-Opfern gehören. Bis Mitte Juli ist dieser Wert auf 61,2 Millionen Franken gestiegen. Das Anwaltsbüro von Diane Leigh Davidson, das Nazi-Opfer vertritt, schätzt den derzeitigen Wert des geraubten Goldes/Geldes weitaus höher ein http://mail.bcpl.lib.md.us/~ddavison/classact.html. (ae)