Messe München sagt "discuss & discover" 2010 ab

Jetzt ist es offiziell: Die Münchener Messe "discuss & discover" wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Grund für die Absage war die misslungene Premiere der Veranstaltung im vergangenen Jahr. Jetzt soll bis 2011 ein neues Konzept entwickelt werden.

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Von
  • Wolfgang Kühn

Bastelt an einem neuen Konzept für die ICT-Messe in München, Norbert Bargmann, stellvertretender Vorsitzender der Messe München

(Bild: Messe München)

Fast schon trotzig hatte die Messe München zum Abschluss der "discuss & discover" im Oktober vergangenen Jahres noch gemeldet: "Der Grundstein für 2010 ist gelegt". Dabei gab selbst Messechef Klaus Dittrich damals offen zu, dass der Nachfolger der legendären Herbstveranstaltung "Systems" [hinter den Erwartungen geblieben war. Tatsächlich bekam die Messe durchweg schlechte Noten: Zu wenige Aussteller, zu wenige Besucher und ein Kongress, der nur durch Freikarten vor einem einigermaßen vollen Haus stattfinden konnte. Vom Namen "discuss & discover" mal ganz abgesehen.

Man wolle das Ganze noch einmal überarbeiten, hieß es noch im Herbst vergangenen Jahres. Jetzt, wenige Monate später wird wahr, was sich bereits nach der Veranstaltung abzeichnete: Die "discuss & discover" wird in diesem Jahr nicht stattfinden. So teilte am heutigen Donnerstag die Messegesellschaft mit, dass "die Messe München ihre ICT-Messe auf den Herbst 2011 verschoben hat und dann mit einem angepassten Konzept auf den Markt zurückkommen wird".

Das ist gut. Denn das bisherige Konzept war weder Ausstellern noch Besuchern vermittelbar. Interessant an der Mitteilung der Messegesellschaft ist vor allem auch die Bezeichnung ICT-Messe. Offensichtlich ist man mit der ursprünglichen Bezeichnung der Veranstaltung nicht mehr glücklich. Was – allerdings sehr zurückhaltend – Messechef Dittrich bereits im vergangenen Jahr gegenüber heise resale schon vorsichtig formulierte: "discuss & discover bleibt, aber vielleicht kann man sich auf das Kürzel d&d beschränken".

Jetzt jedenfalls wolle man das "in seinen Grundzügen richtige" Konzept in Zusammenarbeit mit der Branche überarbeiten. Norbert Bargmann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München: "Auch wenn wir 2009 nicht das erreicht haben, was wir uns vorgenommen hatten, werden wir den eingeschlagenen Weg weitergehen". Aus diesem Grund sollen "mit Blick auf die aktuellen Bewegungen im Markt die einzelnen Bestandteile geprüft und das Konzept weiterentwickelt" werden.

Das ist auch notwendig. Ohne praxisnahes Messekonzept mit attraktivem Rahmen wird sich die Branche kaum mehr sonderlich für den Messeplatz München erwärmen lassen. Dabei, und da hat Bargmann durchaus Recht, braucht "der Standort München eine ICT-Fachmesse". Somit pausiert die Messegesellschaft in diesem Jahr und nimmt sich "ganz bewusst Zeit, um in enger Abstimmung und intensiven Gesprächen mit der Branche ein überzeugendes Format zu etablieren". Hoffentlich eines mit Hand und Fuß. Denn sowohl in Stuttgart wollen die dortigen Messemacher nach der Premiere ihrer Herbstveranstaltung "IT & Business" in diesem Jahr weiter kräftig Gas geben, als auch in Nürnberg, wo die Security-Messe "it-sa" im Oktober vergangenen Jahres einen guten Einstand hinlegen konnte.

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