Texas: 100 Autos per Funk abgeschaltet

Im texanischen Austin hat sich ein früherer Mitarbeiter eines Autohauses an seinem Ex-Arbeitgeber gerächt: Er legte kurzerhand mehr als 100 Kundenfahrzeuge über eine Internet/Mobilfunk-Verbindung lahm.

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Von
  • Martin Franz

Im texanischen Austin hat ein ehemaliger Mitarbeiter eines Autohauses mehr als 100 Fahrzeuge von Kunden über das Internet lahm gelegt. Möglich wurde dies über das sogenannte "Webtech-Plus-System", eine Technik, die Autohändler in den USA schon länger einsetzen: Kunden, die Finanzierungs- oder Leasingraten nicht pünktlich begleichen, können über eine im Fahrzeug installierte elektronische Wegfahrsperre, die sich per Mobilfunk aktivieren lässt, am Starten des Fahrzeugs gehindert werden. Möglich ist auch das Einschalten der Hupe als "Zahlungserinnerung".

Der entlassene Angestellte des Autohauses wollte sich offenbar an seinem Ex-Arbeitgeber rächen. Die eingeschaltete "High Tech Crime Unit" (HTCU) der Polizei von Austin kam ihm über die Auswertung von Provider-Daten auf die Spur, nachdem sich zahlreiche aufgebrachte Kunden, deren Fahrzeug nicht mehr anspringen wollte, bei dem Autohaus beschwert hatten. Vermutlich nutzte der Geschasste Zugangsdaten eines früheren Kollegen, um sich in das von Pay Technologies vermarktete "Webtech-Plus-System" einzuloggen.

Die Technik, Autos per Fernsteuerung über das Internet lahm zu legen, sorgte bereits bei ihrer Einführung vor rund zehn Jahren für heftige Diskussionen. Kritiker werfen Nutzern solcher Systeme unter anderem vor, Kunden, die sowieso schon in Zahlungsschwierigkeiten stecken, zusätzlich zu erniedrigen. Andererseits erlaubt die Technik Autohändlern, bei Nichtzahlung einfacher an ihre Fahrzeuge zu kommen. Jim Krueger, Mitbegründer von Pay Technologies, versicherte unterdessen, dass es der erste Missbrauch des "Webtech-Plus-Systems" durch "Hacker" gewesen sei. (mfz)