Studie: TV bleibt Meinungsmacher Nummer 1

Das Fernsehen hat in Deutschland unter allen Medien mit Abstand weiterhin das größte Gewicht bei der Meinungsbildung. Einer repräsentativen Erhebung zufolge kommt das Fernsehen auf einen Anteil von 40 Prozent – das Internet hingegen nur auf 15 Prozent.

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Von
  • dpa

Das Fernsehen hat in Deutschland unter allen Medien mit Abstand weiterhin das größte Gewicht bei der Meinungsbildung. Einer repräsentativen bundesweiten Erhebung zufolge hat das Fernsehen einen Anteil von 40 Prozent, wie die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) in München mitteilte. Tageszeitungen erreichten 25 Prozent, gefolgt von Internet und Radio mit jeweils 15 Prozent sowie Zeitschriften mit einem Anteil von 5 Prozent. TNS Infratest hatte für die Studie im Auftrag der BLM im Herbst 2009 rund 2000 Menschen ab 14 Jahren befragt.

Die Gewichtungen seien Teil eines BLM-Modells zur Bestimmung der Relevanz der Medien und sollten als Grundlage für die geplante Novellierung des Rundfunkstaatsvertrags dienen, hieß es. Nach Auffassung der BLM sollte ein Unternehmen nicht mehr als ein Sechstel am gesamten Meinungsmarkt erhalten können. Das Modell ermögliche es nun, für jedes in mehreren Medien engagierte Unternehmen festzustellen, welche Bedeutung die Summe seiner Medienangebote für die Meinungsbildung in Deutschland hat.

Der Gesetzgeber erhalte damit die Möglichkeit, auf Grundlage eines empirischen Forschungskonzepts die Schwellenwerte für die geplante Novellierung der konzentrationsrechtlichen Bestimmungen im Rundfunkstaatsvertrag festzulegen, sagte BLM-Präsident Wolf-Dieter Ring. Die Unternehmen wiederum bekämen einen Rahmen für die Planung von Übernahmen und Fusionen. So könne ein Unternehmen bei Überschreiten der Schwellenwerte beispielsweise seine Marktstellung durch die Aufgabe von Beteiligungen entsprechend vermindern.

Neben Online-Angeboten von Medien müssten auch Netze, Plattformen und Suchmaschinen in Internet in die Berechnung der Meinungsmacht einbezogen werden, verlangte die BLM. Immerhin 37 Prozent der Nutzer, die im Internet Informationen aufnehmen, wurden über eine Suchmaschine zu der Webseite geleitet – zu 98 Prozent über Google, zu 15 Prozent über msn, zu 8 Prozent über Bing, zu 5 Prozent über Yahoo und zu 1 Prozent über ask.com. Google verfüge damit in Deutschland über eine marktbeherrschende Stellung auch im Bereich der meinungsbildenden Informationssuche im Web. (pmz)