Ende der Drittanbieter-Cookies: Google Chrome beginnt mit "Tracking Protection"

Die ersten Chrome-Nutzer bekommen keine Drittanbieter-Cookies mehr. Wie erkennen Anwender, ob sie bereits zu Googles neuen Privatsphäre-Plänen gehören?

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Kekse liegen auf einem Tablet mit der Einblendung "Einwilligung"

(Bild: Datenschutz-Stockfoto/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Wie angekündigt beginnt Google Chrome ab sofort mit dem Verzicht auf Drittanbieter-Cookies. Seit gestern erhält zunächst ein Prozent aller Chrome-Nutzer eine entsprechende Benachrichtigung, das läuft auf rund 30 Millionen Menschen hinaus. In der zweiten Hälfte des nächsten Jahres wird das automatische Blockieren von Drittanbieter-Cookies dann für alle Chrome-Anwender voreingestellt sein.

Drittanbieter-Cookies als vom Browser gespeicherte Daten werden genutzt für User-Tracking über verschiedene Websites hinweg, etwa um Nutzerverhalten und -interessen zu verfolgen und personalisierte Werbung einzublenden. Das ist ein seit Jahren bekanntes Problem und wird von vielen als Eingriff in die Privatsphäre verstanden. Apple und Mozilla lassen Drittanbieter-Cookies in ihren eigenen Browsern deshalb schon seit drei oder vier Jahren standardmäßig nicht mehr zu.

Doch Werbetreibende präferieren personalisierte Werbung, aber auch Google, denn dafür kann mehr Geld verlangt werden. Deshalb hat der Datenkonzern als Alternative das Projekt der "Privacy Sandbox" entwickelt, das auf angeklickten Themen und besuchten Websites basiert. Damit will Google das Nutzer-Tracking so verhindern, dass Werbetreibende dennoch personalisierte Werbung ausspielen können. Die API dazu haben die Entwickler bereits im Mai 2023 fertiggestellt und seit Oktober gibt es erste Tests mit den neuen Privatsphäre-Funktionen.

Wer zu den ersten Chrome-Nutzern gehört, die keine Drittanbieter-Cookies mehr bekommen, wird vom Webbrowser per Meldung darüber informiert. Diese verspricht mehr Privatsphäre und reißt das Konzept der Privacy Sandbox kurz an. Die von Google genannte "Tracking Protection" ist aber auch erkennbar an einem Auge in der Adresszeile des Browsers. Ein Klick auf den Augapfel erlaubt der besuchten Webseite das Setzen von Cookies. Das dürfte in manchen Fällen notwendig sein, denn ansonsten dürften einige Angebote nicht mehr komplett nutzbar sein.

Chrome-Benachrichtigung nach Verzicht auf Drittanbieter-Cookies

(Bild: Cory Underwood)

Zudem lässt sich in den Einstellungen des Chrome-Browsers erkennen, ob Drittanbieter-Cookies ausgesperrt sind. Im Bereich "Datenschutz und Sicherheit" gibt es eine Reihe von Cookie-Einstellungen. Sind diese alle aktiviert und man hat dies nicht selbst vorgenommen, gehört man zu den 30 Millionen von Google auserwählten Anwendern, die die Alternative zu Drittanbieter-Cookies in der ersten Phase testen.

Das Ende der Drittanbieter-Cookies ist aber nicht gleichzeitig das Ende aller Cookies. Während Drittanbieter-Cookies überwiegend zum User-Tracking verwendet werden und deshalb geächtet sind, dienen herkömmliche Cookies zumeist sinnvollen Zwecken. So erkennen Websites anhand von Cookies etwa, ob es sich um einen registrierten Besucher handelt und dieser sich nicht neu anmelden muss. Auch die Teilnahme an Umfragen wird über Cookies verwaltet. Cookies dieser Art werden weiterhin genutzt, da sie einerseits für Anwender nützlich und auch harmlos sind.

(fds)