Messe-Veranstalter sind rundum zufrieden
Die Aussteller geben der diesjährigen Messe eine Durchschnittsnote von 1,9.
"In meiner Zeit als Vorstand bei der Messe AG bin ich noch nie so gerne auf eine Abschluss-PK gegangen wie heute", eröffnete strahlend der Messe-AG-Vorstand Ernst Raue die Pressekonferenz zum Abschluss der diesjährigen CeBIT. Nie zuvor sei die Investitionsbereitschaft der Unternehmen auf der Messe größer gewesen als in diesem Jahr. Nahezu 50 Prozent der Fachbesucher tragen sich mit konkreten Investitionsabsichten, berichtete Raue. Mit 510.000 Besuchern insgesamt habe die CeBIT alle Erwartungen übertroffen. Vor der Messe hatte sich niemand der Messe AG zu den eigenen Erwartungen äußern wollen, im Nachhenein bezifferte Raue seine Erwartung heute auf 500.000. Erstmals seit drei Jahren ist die Zahl der Besucher pro Messetag damit wieder angestiegen, im Mittel betrug der Anstieg 3400 Besucher pro Tag. Das ist nicht zuletzt ein Resultat aus der Verkürzung der Messedauer um einen Tag. Die Zahl der Aussteller belief sich auf 6411.
Sehr zufrieden haben sich auch die Aussteller der CeBIT 2004 gezeigt. Dies ergab eine Umfrage des Branchenverbandes Bitkom unter den ausstellenden Mitgliedern. "Die Messe war positiv und zeigt das wieder gewonnene Selbstbewusstsein der ITK-Branche", sagte Bitkom-Präsident Willi Berchtold. Die Durchschnittsnote, welche die Aussteller der diesjährigen Messe gegeben haben, beträgt 1,9; im vergangenen Jahr war es noch eine glatte 3. "Hier in Hannover hat die Branche Tempo aufgenommen. Die CeBIT gibt uns Zuversicht, dass wir unsere Wachstumsprognose erreichen", so Berchtold, der hauptberuflich Chef der Giesecke & Devrient GmbH ist. Bitkom erwartet für das laufende Jahr ein Marktwachstum von 2,5 Prozent auf 131,4 Milliarden Euro und für 2005 ein Plus von 3,7 Prozent auf 136,3 Milliarden Euro. In diesem Jahr werde die Zahl der Arbeitsplätze in der ITK-Branche damit stagnieren, im kommenden Jahr werde es in Deutschland etwa 10.000 neue Jobs in diesem Bereich geben. Er warnte zugleich vor einer übertriebenen Befürchtung beim Jobverlust in Deutschland durch Offshoring. Bei einer Veranstaltung im Rahmen der CeBIT sei herausgekommen, dass nur etwa ein Prozent aller Firmen, die Outsourcing-Pläne hegen, diese auch in weit entfernten Offshore-Regionen realisieren wollen. Etwa sechs bis sieben Prozent folgen so genanntem Near-Sharing, der Auslagerung in Nachbarländer und der Rest verlagert komplett im nationalen Rahmen. "Und wenn ein Teil tatsächlich nach Indien geht, dann ist es doch auch gut, dass die Leute dort ihr Geld für deutsche Autos ausgeben", sagte er.
Die CeBIT-Veranstalter sehen auch ihr Auslandskonzept mit Messeablegern in Amerika und Asien bestätigt. "Nie zuvor war der Anteil der Besucher aus dem Ausland mit 25 Prozent höher als in diesem Jahr. Einen Spitzenwert erreichte dabei mit 27.800 die Zahl der Besucher aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Auch der Besuch aus den USA hat (...) mit 3100 Besuchern wieder deutlich angezogen", sagte Raue. Für ihn steht fest, dass die Durchführung der CeBIT asia und america die Besucherzahlen in Hannover positiv beeinflusst hat. Die CeBIT sei heute nicht nur die größte ITK-Messe und die größte Messe überhaupt, sondern auch weltweit die bekannteste.
Zum Abschluss der CeBIT siehe auch: (tol)
- RĂĽckblick 2004 -- Zufriedene Gesichter im CeBIT-Special auf heise online