Tablet-Computer mit Infrastruktur für Verlage

Die Berliner neofonie GmbH hat sich viel vorgenommen: Sie will Verlagen die Infrastruktur bieten, ihre Zeitschriften, Zeitungen und Bücher für digitale Lesegeräte aufzubereiten. Und sie will direkt das passende Lesegerät mitliefern, das WePad mit einem angepassten Linux als Betriebssystem.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 247 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Widgets für Nachrichten und Wetter, Anwendungen und Reklameeinblendungen teilen sich den Platz auf dem WePad.

(Bild: neofonie)

Das WePad ist ein Tablet mit farbigem 11,6-Zoll-Touchscreen (1366 × 768 Punkte) ohne Tastatur, das rund 800 Gramm wiegen und sechs Stunden laufen soll. Drin steckt Netbook-Technik: Intels Atom N450 mit 1,66 GHz und Chipsatzgrafik, dazu 16 oder 32 GByte Flash-Speicher. Neben zwei USB-Ports und SD-Karten-Slot sind WLAN sowie Bluetooth eingebaut, UMTS ist optional. Lautsprecher und Mikrofon sind vorhanden, ebenso ein Kopfhöreranschluss. Mit 29 cm × 19 cm bei 1,3 cm Dicke ist das WePad etwas größer und 120 Gramm schwerer als Apples iPad, aber ähnlich flach.

Als Betriebssystem kommt nicht das für diese Geräte ungeeignete Windows 7 zum Einsatz, sondern Linux mit einer speziell angepassten Oberfläche. Ein Download-Shop soll dem Anwender passende Programme zugänglich machen, wozu auch E-Mail, Browser, soziale Netzwerke und verschiedene Widgets gehören. Über einen Wrapper kann das WePad auch Android-Anwendungen ausführen. Flash-Anwendungen und Adobe AIR sind ebenfalls vorgesehen. Die Lese-Software WeMagazine Reader synchronisiert E-Books und Zeitungen samt Lesezeichen mit einem PC-Client.

Das WePad ist so flach wie Apples iPad und bietet mehr Schnittstellen.

(Bild: neofonie)

Die Verlage bekommen ein Produktionspaket, das ihre für den Druck benötigten DTP-Daten übernimmt und digital aufbereitet, sodass dann aktive Inhalte wie Videos, Links oder Shop-Anbindungen eingebaut werden können. Großen Wert legt das Unternehmen dabei auf Offenheit: Das Backend produziert nicht nur fürs WePad, sondern erzeugt auch andere Formate beispielsweise für Apples iPad. Die Formatierung stellt sich dynamisch auf verschiedene Displayformate ein und passt etwa beim Kippen des Geräts die Spaltenzahl dem Hoch- oder Querformat an.

Der Hersteller will im April erste Vorseriengeräte vorführen und die Seriengeräte ab Mai verkaufen. Das WePad soll im Einzelhandel erhältlich sein, außerdem können Verlage mit eigenem Logo versehene Varianten anbieten. Dabei können sowohl die gebrandeten WePads wie auch die aus dem Einzelhandel alle Inhalte darstellen. Preise nannte neofonie noch nicht, will aber vor allem bei Modellen mit viel Flash-Speicher Apples iPad unterbieten. (jow)