Exascale-Computer für Jülich in der Forschung

Deutsche Forscher arbeiten in Jülich an der nächsten Generation der Supercomputer, die 1000-mal schneller als der Spitzenreiter in Europa sein sollen.

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Von
  • Nikolai Zotow

Basis: Die JUGENE in Jülich, die europäische Spitzenreiterin von IBM, liefert die Vorlage für Exascale.

(Bild: FZ Jülich)

1 Trillionen Rechenoperationen pro Sekunde soll der neue Supercomputer der Exascale-Klasse leisten können, der im Forschungszentrum Jülich entstehen soll. Damit würde er den derzeit schnellsten Rechner in Europa, die Jugene (Juelicher BlueGene/P), um das 1000-Fache übertreffen und auf die hinteren Ränge in der Top500 verweisen.

Wie zuvor handelt es sich auch diesmal um ein Gemeinschaftsprojekt der IBM und des FZ Jülich. Am 23. März 2010 haben die Partner den Projektvertrag unterzeichnet. Ziel ist es, Grundlagenforschung für die Exascale-Architektur zu betreiben. Dazu arbeiten zwei Teams an den Standorten in Jülich am FZ und in Böblingen bei IBM zusammen. Es geht darum, entsprechende Szenarien zu untersuchen und neue Architekturmodelle zu schaffen. Bislang gibt es noch keine Festlegung auf bereits bestehende Modelle. Eine wichtige Ausgangsbasis bietet die BlueGene/P in Jülich,deren Weiterentwicklung geplant ist.

Ein neues Gebäude soll es für den Exascale-Rechner nicht geben, denn aus technischen Gründen darf der neue Rechner nicht mehr Raum beanspruchen als der bisherige, da sich weitere Strecken zwischen den Komponenten nachteilig auf die Gesamtleistung des Clusters auswirken. Die Forscher müssen sich aber darüber hinaus mit Massenspeichersystem auseinandersetzen, die den Datenhunger eines Exascale-Rechners stillen können.

Die zukünftigen Anwendungsszenarien dürften mit den derzeitigen weitgehend identisch sein. Neben den Bereichen Materialforschung, Biologie, Grundlagenforschung der Physik, Astronomie und der Hydrodynamik kommen aber weitere Bereiche hinzu, an denen Einrichtungen in Europa arbeiten. Dem Exascale Innovation Center stehen zunächst ein jährliches Budget von rund 2 Millionen Euro zu. 2015 soll der erste Prototyp in Betrieb gehen und vier Jahre später als Höchstleistungsrechner im Jülicher Supercomputing Centre (JSC) seine Arbeit aufnehmen. (rh)