Umgekippter Mond-Lander Odysseus schickt Bilder

Nach der ersten kommerziellen Mondlandung der Raumfahrtgeschichte liegt der Lander Nova C zwar wohl auf der Seite, schickt aber jetzt erste Bilder.

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Odysseus nahm dieses Bild 35 Sekunden nach dem Umkippen auf. Die Kamera befindet sich Steuerbord auf der Rückseite des Landers.

(Bild: Intuitive Machines)

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Wenige Tage nach der ersten erfolgreichen kommerziellen Mondlandung hat der Lander Odysseus erstmals Bilder von der Oberfläche des Erdtrabanten geschickt. Das Unternehmen Intuitive Machines veröffentlichte am heutigen Montag mehrere Bilder, die der Lander während der Landung in der Nacht zum Freitag aufnahm und die unter anderem die Oberfläche des Mondes zeigen.

Von Nova C gesendete Aufnahme vom Mond.

(Bild: Intuitive Machines)

Die Aufnahmen bestätigten unter anderem, dass Odysseus in einem Umkreis von 1,5 Kilometern um die ursprünglich angepeilte Landestelle in einem Krater namens "Malapart A" gelandet sei, hieß es (PDF) – und damit südlicher auf dem Mond steht als je ein anderes Raumschiff. In der Gegend vermuten Wissenschaftler zahlreiche Bodenschätze.

Bilder des Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA sollen bestätigen, dass Odysseus bei 80,13° S und 1,44° O auf dem Mond gelandet ist. Noch kommuniziere der Lander mit dem Kontrollzentrum. Nun würden so lange Daten gesammelt, bis die Sonne den Landungsort nicht mehr erreichen und damit die Solarbatterien nicht mehr aufgeladen werden kann.

Bild der NASA vom Landeort des Mond-Landers.

(Bild: 

NASA / Goddard / Arizona State University)

Mit dem Lander der Bauart "Nova-C" war in der vergangenen Woche erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder ein US-Gerät auf dem Mond gelandet. Beim Aufsetzen kippte er jedoch wohl um und liegt nun auf der Seite. Daten könnten aber trotzdem gesammelt werden.

Der Lander ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung befördern. Einen großen Teil davon hat die NASA mit Forschungsgeräten und anderem Material belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert.

Die Mission ist Teil des Nasa-Programms Commercial Lunar Payload Services (CLPS). Damit will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet.

Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft.

(anw)