Wirtschaftsministerium will Testzentrum für KI-Roboter einrichten

Das Ministerium von Robert Habeck will die Wirtschaft an einem interdisziplinär besetzten Zentrum beteiligen, in dem KI-Roboter geprüft und getestet werden.

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Roboter mit Pinsel vor Leinwand, der Betrachter anguckt

(Bild: Stock-Asso/Shutterstock.com)

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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz will ein interdisziplinär besetztes Prüf- und Testzentrum für Roboter aufbauen, die auf KI-Technik basieren. Das bestätigte das Haus von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dem Wirtschaftsmagazin Capital. Geplant ist dem Bericht zufolge ein auf mehrere Standorte aufgeteiltes Zentrum, um "Sicherheitsstandards made in Germany" zu etablieren. Als Vorbild soll das europäische Fahrzeugsicherheitsprogramm Euro NCAP dienen, das einheitliche Vorgaben für Crashtests von Fahrzeugen definiert. Das Ministerium sei gegenwärtig dabei, in der Wirtschaft für eine Unterstützung des Vorhabens zu werben, dort gebe es aber wachsende Befürchtungen, dass damit eine Flut neuer Regulierungen verbunden sei.

Das Zentrum soll "nationale und internationale Normen, Teststandards und Zertifizierungskompetenz" für KI-Roboter entwickeln, führt Capital aus. Die Pläne gehen demnach zurück auf einen Vorschlag des Zukunftsrats des Bundeskanzlers. Dem gehören unter anderem SAP-CEO Christian Klein, Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci und Dirk Hoke von Volocopter an. "Die intelligente und forschungsintensive Robotik ist eine Schlüsseltechnologie für Deutschland", zitiert die Nachrichtenagentur dpa das Bundeswirtschaftsministerium zu den Plänen. "Ziel ist es, Absatzchancen sowie technische Souveränität zu sichern und gleichzeitig einen dynamischen Hochlauf zu ermöglichen."

Angesichts von anderen Initiativen im Bereich von KI und Robotik sorgen die jetzt publik gewordenen Pläne für Befürchtungen in der Wirtschaft, dass eine Überregulierung droht, schreibt Capital weiter. Das Magazin verweist auf ein EU-Projekt zur Erarbeitung von regulatorischen Anforderungen für KI und Robotik im Gesundheitswesen, das gegenwärtig von der Berliner Charité koordiniert wird. Außerdem treibe das Digitalministerium von Volker Wissing (FDP) eine Art KI-TÜV voran, der einheitliche Qualitäts- und Prüfstandards vorsehe. Darüber hinaus haben sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union bereits auf einen AI Act zur KI-Regulierung geeinigt.

(mho)