Verheerende Geschäftszahlen bei Truth Social: Aktien von Trumps Firma stürzen ab

Wenige Tage nach dem äußerst erfolgreichen Börsengang von Trump Media haben Geschäftszahlen wohl für Ernüchterung gesorgt. Der Kurs sackte deutlich ab.

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Truth Social im App Store

(Bild: Robert Way/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Nachdem das Medienunternehmen hinter Donald Trumps Twitter-Alternative Truth Social am Montag publik gemacht hat, dass allein 2023 ein Verlust von 58 Millionen US-Dollar angehäuft wurde, ist der Aktienkurs eingebrochen. War ein Anteil am Wochenende noch über 61 US-Dollar wert, waren es nach Handelsschluss am Montag noch 48,66 US-Dollar – das bedeutet einen Rückgang um mehr als 21 Prozent. Damit ist auch fast der komplette Zugewinn seit dem Börsengang vor einer Woche verloren, die Anteile des ehemaligen US-Präsidenten sind laut Reuters in Summe nun nicht mehr über 6 Milliarden US-Dollar, sondern lediglich noch 3,8 Milliarden wert. Zurzeit darf er seine Aktien aber ohnehin nicht verkaufen.

In dem am Montag publik gemachten Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC heißt es unter anderem, dass eine externe Prüfung "substanzielle Zweifel" daran geweckt habe, ob die Trump Media & Technology Group angesichts der kontinuierlichen Verluste weiter werde arbeiten können. Eingereicht wurde der Bericht einen Tag vor dem Börsengang. Das Unternehmen selbst hat bereits versucht, dem negativen Eindruck entgegenzutreten. In einer Pressemitteilung heißt es, dass Truth Social schuldenfrei sei und über 200 Millionen US-Dollar verfüge. Dabei hatte das Unternehmen im Rahmen der Geschäftskonstruktion, die den raschen Börsengang vor wenigen Tagen überhaupt erst möglich gemacht hat, aber sogar 300 Millionen US-Dollar erhalten.

Truth Social gibt es seit Ende 2021, laut externen Schätzungen kommt das Netzwerk auf etwa fünf Millionen Nutzer und Nutzerinnen. Das ist für ein soziales Netzwerk nicht besonders viel. Gegenüber der SEC ist nun von rund neun Millionen eingerichteten Accounts die Rede. Bei der Konkurrenz übliche Metriken sollen nicht veröffentlicht werden. Insgesamt bleibt der Dienst, bei dem vermeintlich alles gesagt und geschrieben werden darf, vor allem bei Anhängern und Anhängerinnen Donald Trumps beliebt. Der äußert sich fast ausschließlich dort. Technisch basiert Truth Social auf dem Quellcode der Twitter-Alternative Mastodon, wobei dort geschlossen Sicherheitslücken womöglich weiter existieren. Beide Dienste könnten miteinander verbunden werden, sind es aber nicht.

Der seit Längerem geplante Börsengang von Trump Media folgte vorige Woche nur wenige Tage auf die Fusion mit einer Unternehmenshülle, der Digital World Acquisition Corp. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Special Purpose Acquisition Company (SPAC), über die ein Börsengang deutlich einfacher und mit weniger Vorgaben verbunden ist. Angesichts des Börsengangs wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass es mit den unter dem Kürzel "DJT" – also Donald Trumps Initialen – gehandelten Anteilen nun eine weitere Möglichkeit gibt, den designierten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner finanziell zu unterstützen. Der kann angesichts teurer Gerichtsurteile Geld gut gebrauchen. Seine Anteile darf er aber erst in sechs Monaten veräußern.

Update

Ausgangswert des Aktienkurses korrigiert.

(mho)