Google verknüpft Chrome mit Flash Player

Der Webbrowser des Internetdienstleisters soll künftig zusammen mit Adobes Multimedia-Software ausgeliefert und automatisch aktualisiert werden. Google, Adobe und Mozilla arbeiten zudem an einer Standard-API für Plug-ins, die browser- und betriebssystemübergreifend funktionieren soll.

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Der Internetdienstleister Google will seinen Webbrowser Chrome künftig im Paket mit Adobes Flash Player verbreiten. Zunächst ist für Entwickler in Googles Developer Channel eine Vorab-Software erhältlich, in der die Multimedia-Software integriert ist. Später sollen auch Endanwender zusammen mit dem Chrome-Download sogleich die neueste Version des Flash Players erhalten. Ebenso sollen die Nutzer künftig über die Auto-Update-Funktion des Webbrowsers die neueste Version des Flash Players bekommen, er müsse nicht getrennt installiert werden, gibt Google in seinem Weblog bekannt.

Google und Adobe arbeiten außerdem daran, die Chrome-Sandbox für Webseiten mit Flash-Inhalten zu erweitern. Ziel sei es, das herkömmliche Browser-Plug-in-Modell ebenso schnell, stabil und sicher zu machen wie jene für die HTML- und JavaScript-Engine, schreibt Google. HTML, Flash und andere Plug-ins sollen künftig reibungsloser zusammenwirken können.

Adobes Flash Player ist laut Google das am meisten gebrauchte Plug-in im Web. Das bisherige Plug-in-Modell habe zwar im Web viele Neuerungen ermöglicht, aber auch einige Probleme gebracht. Das Plug-in-Interface der Webbrowser sei nicht detailliert spezifiziert, habe begrenzte Möglichkeiten und weiche unter den verschiedenen Webbrowsern und Betriebssystemen voneinander ab. So komme es zu Inkompatibilitäten, Leistungseinbußen und Sicherheitsproblemen. Zusammen mit Adobe und Mozilla arbeitet Google nach eigenen Angaben daran, eine neue Plug-in-API zu entwickeln.

Google war im Oktober 2009 dem von Adobe initiierten Open Screen Project beigetreten. Adobe will damit das hauseigene Flash als die Standard-Runtime-Plattform für bewegte Inhalte auf unterschiedlichen Geräten etablieren. Ziel der Zusammenarbeit mit Google und Mozilla ist es laut einem Weblog-Eintrag von Paul Betlem, Chef der Adobe-Entwicklungsabteilung, eine API zu entwickeln, die browser- und betriebssystemübergreifend funktioniert. Die Integration des Flash Players in Chrome soll demonstrieren, was möglich ist. (anw)