Augmented-Reality-Browser junaio überarbeitet

Schneller als erwartet, hat Apple den neuen Augmented-Reality-Browser "junaio" in seinen Appstore aufgenommen. Die Kalifornier sind sonst für langwierige Einlasskontrollen auf ihrem weltweiten Marktplatz bekannt, aber für die junaio 2.0-Version der metaio GmbH brauchte man gerade einmal 48 Stunden. "Wir waren selbst überrascht von diesem Tempo, die App war schneller im Store als unsere Pressemeldungen im Internet", erklärt Jan Schlink, Pressesprecher der Münchner Firma, die eine weltweit führende Position bei kommerziellen AR-Lösungen einnehmen.

junaio 2.0 bietet einige neue Funktionen, die das Ziel einer exakten und robusten Anreicherung der Realität möglich machen sollen. Bisherige Ansätze aktueller AR-Browser wie junaio 1.0, Layar oder Wikitude, die gerade einen regelrechten Hype erleben, überlagern das Kamerabild mit zusätzlichen geo-basierten Informationen. So können Erläuterungen zu günstigen Einkaufsmöglichkeiten, touristische Attraktionen oder die nächste U-Bahnstation direkt im iPhone eingeblendet werden. Eine exakte Positionierung gelingt aufgrund des ungenauen GPS-Signals nicht immer und in Gebäuden sind die AR-Browser ziemlich blind.

Ein besonderes Alleinstellungmerkmal sehen die Münchner Spezialisten daher in der Integration besonderer Indoor-Marker. Die junaio-Applikation kann spezielle Muster erkennen, die sogenannte LLA-Marker. Diese kodieren die GPS-Koordinaten im Muster und erlauben es dem iPhone, GPS-Koordinaten zu lesen, wo ein GPS-Empfang nicht möglich ist, zum Beispiel in Gebäuden. Für 60 Sekunden wird die auf einem erkannten Marker kodierte Position gespeichert und zur Augmentierung von Inhalten benutzt. Bewegt man das Smartphone in dieser Zeit, wird die exakte Position auf Basis der gespeicherten GPS-Position sowie den lokalen Sensorwerten des iPhone (Bewegungserkennung, Kompass) ermittelt; die virtuelle Information wird weiterhin korrekt angezeigt.

junaio bietet ein neuartiges Channel-Konzept, um der möglichen Flut an zusätzlichen Informationen besser Herr zu werden. Man kann nach verschiedenen vordefinierten Kategorien filtern, beispielsweise Nachrichten, Kultur, Shopping, etc. oder sogar einen eigenen Kanal mit seinen persönlichen Interessen anlegen. Als weitere Neuerung stellt metaio interessierten Entwicklern eine offene API zur Verfügung, mit der man mittels XML und PHP eigene Anwendungen programmieren und diese dem junaio-Ökosystem zur Verfügung stellen kann. Um hier entsprechendes Interesse und neue Ideen zu generieren, hat die Firma einen Programmierwettbewerb ausgelobt, bei dem die besten Ideen bis Mitte Juni um ein 5000 Dollar Preisgeld kämpfen.
(ka)