iX: Vorsicht vor Viren auf dem Handy

Handys, die auf offenen Plattformen basieren, sind gegen Viren, Trojaner und andere Schädlinge nicht gefeit.

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Von
  • Henning Behme

Handys, die auf offenen Plattformen basieren, sind gegen Viren, Trojaner und andere Schädlinge nicht gefeit. Solange Hardware- und Betriebssystemhersteller keinen wirksamen Schutz anbieten, sollten Anwender nur nach sorgfältiger Prüfung Software auf ihrem Handy installieren, rät iX in seiner Mai-Ausgabe (ab 15. April am Kiosk).

Die Angriffe reichen vom Stilllegen des Telefons über Anrufe bei kostenpflichtigen Nummern und Änderungen in den abgelegten Daten bis zum Ausspionieren vertraulicher Daten. Mobiltelefone, die auf Plattformen wie Symbian OS, Palm OS oder Windows Smartphone basieren, sind leichte Angriffsziele. Dies zeigte der von der iX-Redaktion zu Testzwecken erstellte Trojaner für die Nokia Symbian OS / Series 60. Schnell und ohne besondere Hilfsmittel mit öffentlich zugänglichen Informationen erstellt, versendete er vom Anwender unbemerkt das komplette Adressbuch per SMS. Selbst die sonst übliche Kopie im Ausgangsordner fehlte.

Die freie Programmierbarkeit in System- wie Skriptsprachen macht die aktuellen Smartphones besonders anfällig für Angriffe von außen. Ihre Betriebssysteme bieten eine umfassende Infrastruktur von Diensten und Anwendungsprogrammen. Die Betriebssysteme sind allesamt multitaskingfähig und erlauben es, Anwendungen als ständige Hintergrundprozesse zu betreiben: ausgehende Wählverbindungen aufbauen, eingehende Anrufe annehmen, ankommende Kurzmitteilungen analysieren und versandte Meldungen modifizieren. Installierte Anwendungen vermögen sich in den Bootprozess des Telefons einzuklinken und so den Neustart des Geräts zu überdauern.

Da weder Betriebssystem noch Geräte bislang irgendwelche Schutzmechanismen bieten und die Hersteller von Virenscannern den mobilen Markt noch eher zweitrangig behandeln, bleiben Anwender auf sich gestellt. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten sie nur Programme installieren, deren Herkunft durch ein gültiges Zertifikat einwandfrei nachweisbar ist. Seriöse Portale haben kein Interesse daran, schädliche Programme zu verbreiten und testen deshalb von ihnen vertriebene Anwendungen. (hb)