Russische Unternehmen wollen ICQ kaufen

Der US-Internetdienstleister plant laut einem russischen Zeitungsbericht den Verkauf des Chat-Dienstes und verlangt dafür 300 Millionen Dollar.

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Zwei russische Unternehmen wollen einem Zeitungsbericht zufolge den US-amerikanischen Messenger-Dienst ICQ übernehmen. Der US-Internetdienstleister AOL plane den Verkauf seiner nicht zum Kerngeschäft gehörenden Sparten. Für ICQ verlange AOL rund 300 Millionen Dollar (222,8 Millionen Euro), berichtete die Moskauer Wirtschaftszeitung Vedomosti am heutigen Dienstag.

Der Konzern Profmedia des russischen Oligarchen Wladimir Potanin sowie die von Juri Milner, Grigori Finger und Alischer Usmanow kontrollierte Firma Digital Sky Technologies (DST) bieten demnach für ICQ. DST ist am Social Networks Facebook beteiligt. Das Interesse des Unternehmens an dem Chat-Dienst war bereits im Dezember 2009 bekannt geworden.

Ein weiterer Bieter sei das chinesische Messaging-Netzwerk Tencent. Profmedia bietet nach Informationen der Zeitung 120 Millionen US-Dollar und Konkurrent DST bis zu 250 Millionen Dollar. Von den Unternehmen liegen keine Stellungnahmen vor.

ICQ zählt derzeit weltweit von rund 42 Millionen Nutzer, darunter 18,5 Millionen in Russland. AOL hatte das Chatsystem 1998 beim Kauf der israelischen Softwarefirma Mirabilis mit übernommen. Im Dezember 2009 hatte sich AOL nach schweren Verlusten von seinem Mutterkonzern Time Warner gelöst. (anw)