AOL erwägt Trennung oder Schließung von Bebo

Das vor etwa einem Jahr vom Internetdienstleister übernommene Social Network hat die Hoffnungen nicht erfüllt. Bis Ende Mai soll eine Entscheidung über Bebo fallen.

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Der Internetdienstleister AOL überdenkt die Zukunft seines Social Networks Bebo. Jon Brod, Executive Vice President von AOL Ventures, schrieb laut Wall Street Journal in einer Mitteilung an die Belegschaft, das Bebo-Geschäft schrumpfe und erfordere grundlegende Investitionen, um mit anderen Social Networks konkurrieren zu können. Dazu sei AOL aber derzeit nicht in der Lage. Eine Entscheidung über die Zukunft Bebos solle bis Ende Mai fallen, heißt es in dem Bericht.

Time Warner, bis Dezember 2009 Firmenmutter von AOL, hatte Bebo erst vor knapp zwei Jahren für 850 Millionen US-Dollar (seinerzeit rund 550 Millionen Euro) übernommen. Der Konzern hatte sich von der Übernahme der rein englischsprachigen Community vor allem eine Stärkung AOLs im Geschäft mit Werbung für soziale Netzwerk-Plattformen versprochen. Doch schon damals hatten Analysten den Wert der Übernahme bezweifelt. Während Konkurrent Facebook in den USA die Zahl der Besucher innerhalb eines Jahres bis zum Februar 2010 auf knapp 112 Millionen verdoppeln konnte, schrumpfte die Zahl der Bebo-Besucher um 12 Prozent auf 5 Millionen.

AOL prüft derzeit Angebote für den Verkauf seines Messenger-Dienstes ICQ. Außerdem hat der Internetdienstleister dieses Jahr bereits für 17 Millionen US-Dollar seinen ehemaligen Online-Werbedienstleister buy.at an Digital Windows verkauft, ein Joint Venture der Axel Springer AG und der Schweizer PubliGroupe. (anw)