EMEA IDF: Intels Internet-Visionen

Auf der Keynote zum zweitägigen EMEA Intel Developer Forum demonstrierte Intel-Cheftechniker Pat Gelsinger unter anderem einen Kurzstreckenfunk, der Daten schneller als USB 2.0 übertragen soll.

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Von
  • Daniel Lüders

Auf der Keynote des Intel Developer Forums für Europa, den mittleren Osten und Afrika (EMEA), das am 20. und 21. April in Barcelona stattfindet, bewarb Intel-Cheftechniker (CTO) und Vice-President Pat Gelsinger das Internet als Innovationsmotor. Die schlechten Zeiten seien vorbei und die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und Kunden steige wieder. "Information überall" heißen die Zauberworte, die man nun wieder offen ausspricht.

Schon früher nahm man diese Floskel gern in den Mund, aber zu Zeiten des Dot.Com-Crashs verstummten die Euphoriker. Nun gibt man sich wieder positiv und hofft bei Intel auf sattes Wachstum in diesem Bereich.

Durch Standards wie etwa dem von Intel angekündigten offenen Format für CAD- und Raytracing-Grafiken mit Namen Universal 3D (U3D) soll der Informationsaustausch im Netz leichter fallen. Bis zum Jahresende will man die im Rahmen des 3D Industry Forum zusammen mit Partnern erarbeitete Spezifikation der International Standard Organization (ISO) zwecks Zertifizierung vorlegen. Ebenso will Intel den Heimarbeitern die Kommunikation mit ihren Firmen durch einen entsprechenden Standard erleichtern. Noch in diesem Quartal soll die Spezifikation der Digital Home Working Group, die Intel mit Partnern wie IBM, Sony und Microsoft erarbeitet hat, spruchreif sein.

Mobil-Geräte sollen künftig leichter an PCs andocken -- selbstverständlich drahtlos. Pat Gelsinger demonstrierte zu diesem Zweck die auf dem diesjährigen US-IDF vorgestellte Kurzstrecken-Drahtlos-Technik mit Namen Ultra Wideband, die wie Bluetooth Entfernungen von bis zu zehn Metern überbrückt, aber satte 500 MBit/s schafft. Das wäre mehr als bei einer USB-2-Schnittstelle mit 480 Mit/s.

Bei der Demonstration übertrug Intels CTO ein DVD-Video, das von einer Kamera aufgenommen wurde, an einen nahen PC, der die Aufnahme ruckelfrei wiedergab. Nähere Spezifikationen wie etwa zur Funkfrequenz oder Modulation gab er nicht bekannt. Auch über einen Einführungstermin schwieg sich Pat Gelsinger noch aus. Allerdings kündigte der Intel-Sprecher an, dass man die neue Technik auch als Wireless USB vermarkten werde. Zur Unterstützung hat sich Intel bereits verschiedene Partner wie etwa HP, Samsung und Philips mit ins Boot geholt und die Wireless USB-Promoter Group zu diesem Zweck gegründet.

Ansonsten hält sich Intel auf dem EMEA-IDF bislang noch mit Neuigkeiten zurück und bewirbt fleißig seine Itanium-, Xeon- und XScale-Prozessorplattformen, die natürlich bestens für Intels prophezeites Internet-Zeitalter gerüstet sein sollen. Auch Details zum mit Spannung erwarteten 65-nm-Chipherstellungsprozess, der dem bisherigen in 90 nm folgen soll, blieb Pat Gelsinger leider schuldig. (dal)