Eisforschungssatellit CryoSat-2 vor dem Start ins All

Raumfahrt-Interessierte können am heutigen Donnerstag den Start des ESA-Satelliten "CryoSat-2" live im Internet mitverfolgen. Aufgabe des Satelliten wird es sein, in den kommenden drei Jahren die Eismassen an Nord- und Südpol "bis auf den Zentimeter genau" zu vermessen. Vorgänger "CryoSat" stürzte 2005 kurz nach dem Start ab.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Raumfahrt-Interessierte können am heutigen Donnerstag um 15:57 Uhr MESZ den Start einer russisch-ukrainischen Trägerrakete mit dem ESA-Satelliten "CryoSat-2" an Bord live im Internet mitverfolgen. Aufgabe des Satelliten wird es sein, in den kommenden drei Jahren die Eismassen an Nord- und Südpol "bis auf den Zentimeter genau" zu vermessen. Dazu wird "CryoSat-2" die Erde auf einer polaren Umlaufbahn in 720 Kilometern Höhe umkreisen.

"Es gibt einfach noch keine verlässlichen Zahlen zum Eiszuwachs oder -verlust", verdeutlicht Prof. Heinz Miller vom CryoSat-Projektbüro am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Für Klimaprognosen zähle nicht die Ausdehnung, sondern die Gesamtbilanz der Eismenge. Der Wind könne beispielsweise Eisschollen zusammenschieben, zudem wachse derzeit der Eispanzer der Antarktis vermutlich stärker als das Eis in Grönland schmelze.

Erheben wollte die ESA diese Daten eigentlich schon vor fünf Jahren. Doch der erste Eisforschungssatellit "CryoSat" stürzte Anfang Oktober 2005 zusammen mit der russischen Trägerrakete vom Typ Rockot kurz nach dem Start vom Kosmodrom Plessezk aufgrund eines Programmierfehlers ab. Den damals entstandenen Schaden beziffert die ESA auf rund 100 Millionen Euro. Live-Berichte von den heutigen Startaktivitäten auf dem Weltraumbahnhof Baikonur und den Vorbereitungen im ESOC-Kontrollzentrum (Darmstadt) bringt die ESA ab 14 Uhr. (pmz)