EMAF: Medienfestival mit Mashup-Schwerpunkt

Das Osnabrücker European Media Art Festival (EMAF) hat sich bereits in seinen Anfängen als "Experimentalfilm-Workshop" abseits aller Copyright-Zwänge am Mischen unterschiedlicher Formen versucht.

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Von
  • Detlef Borchers

Das Osnabrücker European Media Art Festival (EMAF) hat sich bereits in seinen Anfängen als "Experimentalfilm-Workshop" abseits aller Copyright-Zwänge am Mischen unterschiedlicher Formen versucht. Das 23. Medienfestival, das vom 21.bis 25. April stattfindet, wird nun ganz im Zeichen der Mashups und Collagen stehen. Vom Auftaktfilm RIP: A remix Manifesto bis zum wissenschaftlichen Vortrag über die Collagen Kurt Schwitters' spannt das EMAF einen weiten Bogen.

Aus 2200 eingereichten Arbeiten haben die Organisatoren ein Programm mit 220 Filmen und Kunstaktionen zusammengestellt, das unterschiedliche Aspekte der Mixerei beleuchtet. Neben dem Filmprogramm widmet sich eine Retrospektive dem Werk von Aldo Tambellini. Mit seinem Film "Black Is" war Tambellini der erste, der aus den Lochstreifen eines Computerprogrammes einen Experimentalfilm machte. Zusammen mit dem Künstler Otto Piene produzierte Tambellini für den WDR 1968 Black Gate Cologne, eine Hommage auf das Informationszeitalter.

Neben dem Thema Mashup zollt das EMAF dem grassierenden 3D-Fieber Tribut und zeigt 3D-Versionen der kultigen Horrorfilme von Jack Arnold, Gefahr aus dem Weltall und Der Schrecken vom Amazonas. Außerdem werden auf dem EMAF eine Reihe von Installationen internationaler Medienkünstler gezeigt. Auf dem Rathausmarkt von Osnabrück werden etwa Tweets auf die Häuser der Umgebung projiziert und fotografiert. Die Twitterer, deren Sätze dort erscheinen, erhalten als Antwort das Foto ihres Tweets. Die Installation The Grand Defender soll die aktuelle Debatte über Sicherheit reflektieren. Mit dem Mashup-Game Frontiers soll die Sitaution der Flüchtlinge an den Außengrenzen Europas ins Bewusstsein der Spieler gerückt werden.

Abends treten DJs auf, die zeigen werden, dass die Wurzeln der Remix-Kultur in der Musikszene liegen. Unter dem Titel "Creative Comments" beschäftigt sich eine Vortragsreihe mit der Bedeutung von Creative Commons für Online-Archive. Der Eintritt für das gesamte EMAF kostet 45 Euro, das Einzelticket 5 Euro. Das Programm soll mit dem Start des Festivals als iPhone-App zur Verfügung stehen. (anw)