Neue Lizenzbedingungen für iPhone-Entwickler: Angriff auf Adobe?

Die Änderungen in Apples Lizenzbedingungen für iPhone-Entwickler sorgt bei Adobe für Unmut. Sie untersagt die Nutzung von Tools wie dem in Flash CS5 enthaltenen Packager for iPhone bei der Entwicklung von iPhone- und iPad-Apps.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1257 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Achim Barczok

Eine Änderung der Lizenzbedingungen zur Nutzung der Entwicklungsumgebung für iPhone OS schränkt Entwickler bei der Wahl ihrer Programmierwerkzeuge ein und sorgt für Ärger bei Adobe. Laut den Vereinbarungen, der Entwickler beim Download der Entwicklungsumgebung für Apples am Donnerstag vorgestellte iPhone-OS-Version 4 zustimmen müssen, dürfen sie ihre Anwendungen für iPhone, iPod Touch und iPad nur noch nativ in Objective-C, C, C++ und Javascript schreiben und in diesen Sprachen die dokumentierten APIs ansprechen. Weiter heißt es unter 3.3.1 des Licence Agreements: "Applications that link to Documented APIs through an intermediary translation or compatibility layer or tool are prohibited".

Damit wäre das Entwickeln von iPhone-Anwendungen mit Hilfe von Multiplattform-Compilern wie MonoTouch oder Unity genauso verboten wie der Einsatz des Flash-zu-iPhone-Konverters Packager for iPhone, der in der ab Montag erhältlichen Adobe-Anwendung Flash Creative Suite 5 mitgeliefert wird.

In einem Blogposting von Adobe-CTO Kevin Lynch zum bevorstehenden Release von Adobe Creative Suite 5 äußerte sich dieser zu den neuen Entwicklerrichtlinien von Apple zurückhaltend. Der Packager werde wie vorgesehen in CS5 enthalten sein, es liege nun an Apple, damit entwickelte Programme zuzulassen oder eben nicht.

Adobe-Evangelist Lee Brimelow warf Apple auf The Flash Blog vor, mit dem Schritt ein "tyrannische Kontrolle über die Entwickler" erhalten zu wollen und die Entwickler für Apples Kreuzzug gegen Adobe zu missbrauchen.

Die US-Webseite Apple Insider vermutet die Gründe für die Änderung der Lizenzbedingungen dagegen in der Umsetzung der Multitasking-Funktion in der kommenden iPhone-OS-Version. Quellen aus dem Umfeld von Apple hätten demnach die Einschränkung der Programmiersprachen als notwendiges Mittel genannt, um das Multitasking-Verhalten der Apps vor deren Veröffentlichung im App Store überprüfen zu können. (acb)