Siemens-Betriebsrat: 15.000 Stellen in der Software-Entwicklung fallen weg

Der Konzern wolle ein Drittel des gesamten Etats für Software-Entwicklung in Niedriglohnländer verlagern, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Münchner Standorts Hofmannstraße, Leo Mayer.

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Der Betriebsrat von Siemens wehrt sich gegen Vorwürfe der Geschäftsleitung, er verbreite im Zusammenhang mit angeblich geplanten Entlassungen Panik. Allein in der Software-Entwicklung sollen bis Ende 2007 bis zu 15.000 Arbeitsplätze wegfallen, behauptet der Betriebsrat dagegen laut einem Bericht des Tagesspiegel. Der Konzern wolle ein Drittel des gesamten Etats für Software-Entwicklung in Niedriglohnländer verlagern, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Münchner Standorts Hofmannstraße, Leo Mayer. Der Arbeitnehmervertreter beruft sich dabei laut der Zeitung auf Planungen des Vorstands.

Vergangene Woche hatte der Betriebsrat Befürchtungen geäußert, Siemens wolle sich systematisch aus Deutschland zurückziehen. Durch die Verlagerung in Niedriglohnländer seien im Inland 74.000 der 170.000 Stellen gefährdet, heißt es in einem Positionspapier. Siemens-Chef Heinrich von Pierer hatte die Vorwürfe als "Panikmache" zurückgewiesen. Die Behauptung, die Stellen sollen ins Ausland verlagert werden, sei frei erfunden, sagte er am Freitag. (anw)