Youtube kündigt über VPN abgeschlossene Premium-Abos

Per VPN konnten Nutzer Youtube Premium günstig abschließen, indem sie sich etwa nach Ghana versetzten. Doch nun geht Google offenbar gegen solche Abos vor.

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Youtube-App auf Handy

Viele Youtube-Nutzer verlieren bald Zugang zu ihrem günstigen Premium-Abo.

(Bild: Shutterstock.com/photosince)

Lesezeit: 2 Min.

Google kündigt aktuell Abonnenten von Youtube Premium, die ihre Mitgliedschaft über VPN abgeschlossen haben. Das zeigen zahlreiche Berichte deutscher und internationaler Nutzer in den sozialen Medien. Die derart abgeschlossenen Youtube-Abos enden demnach – wer verlängern möchte, soll das mit einer örtlichen IP-Adresse tun.

Mit VPN können Nutzer beim Abo-Abschluss einen anderen Wohnsitz vorgaukeln. Das kann vorteilhaft sein, wenn in anderen Ländern deutlich günstigere Preise angeboten werden. Viele deutsche User haben Youtube Premium etwa in der Ukraine, in Ghana, der Türkei oder in Pakistan abgeschlossen, wie unter anderem Kommentare beim Deals-Aggregator Mydealz zeigen. Anstelle von 13 Euro pro Monat zahlten sie dann teilweise weniger als 2 Euro pro Monat.

Das funktionierte bei vielen Usern seit Monaten problemlos. Nun hat Google aber offenbar User identifiziert, die sich des Tricks bedient haben, um danach von ihrem tatsächlichen Wohnsitz aus zu gucken. "Wir glauben, dass du bei der Anmeldung nicht das tatsächliche Land deines Wohnsitzes angegeben hast", heißt es in der Mail, die unter anderem das Blog Googlewatchblog veröffentlicht hat. Wer Abonnent bleiben möchte, muss sich erneut registrieren – dieses Mal aber zum vollen Preis.

Standardmäßig kostet Youtube Premium 13 Euro pro Monat. Dafür kann man Youtube ohne Werbung schauen, Inhalte offline abspeichern und werbefrei auf Youtube Music zugreifen. Aktuell wird in Deutschland aber eine Lite-Variante für 6 Euro im Monat angeboten, die ausschließlich Werbung aus den Videos entfernt und somit für viele Nutzer das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis darstellen dürfte. Lediglich bei Musikvideos können bei Premium Lite laut Google noch Werbeanzeigen eingeblendet werden.

Gegen andere Wege, Werbung auszuschließen, geht Youtube seit einigen Monaten rigoros vor: Im Duell mit Adblockern liefert sich die Google-Tochter ein Wettrennen. Zuletzt hat Google einem Bericht von SponsorBlock zufolge damit begonnen, Werbung serverseitig einzuspielen und somit für Werbeblocker unantastbar zu machen. Auf Nachfrage von heise online wollte Google diesen Bericht nicht kommentieren.

(dahe)