Dolby rüstet sich für die Zukunft

Mit "Dolby Digital Plus" bringt das kalifornische Unternehmen eine Erweiterung seines bekannten Surround-Sound-Verfahrens, mit denen es seine Stellung im Heimkino-Bereich festigen will.

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Von
  • Nico Jurran

Mit "Dolby Digital Plus" bringt das kalifornische Unternehmen Dolby Laboratories eine Erweiterung seines bekannten Surround-Sound-Verfahrens, mit denen es seine Stellung im Heimkino-Bereich festigen will. Der neue Codec arbeitet nach Angaben der Entwickler effizienter, sodass das Verfahren die gewohnte Soundqualität mit noch geringerem Datenumfang bietet. 5.1-Sound soll damit schon bei einer Datenrate von 192 kBit/s möglich sein, während Dolby Digital hierfür noch eine Mindestdatenrate von 320 kBit/s verlangt. Andererseits soll Dolby auch kräftig die obere Datenratengrenze heraufgesetzt haben: Nun ist nicht mehr bei 640 kBit/s (DVD: 448 kBit/s), sondern erst bei 6 MBit/s Schluss.

Laut Dolby ist Dolby Digital Plus abwärtskompatibel zu Dolby Digital, was bedeute, dass künftige Settop-Boxen oder andere Geräte, die Dolby Digital Plus verarbeiten, den Ton in Dolby Digital an vorhandene Heimkino-Anlagen weitergeben könnten. Auf Rückfrage bei einem Dolby-Repräsentaten erfuhr heise online, dass man frühestens in zwei Jahren mit Geräten rechnen könne, die Dolby Digital Plus tatsächlich unterstützen. Vor allem sei das neue Verfahren für HDTV und HD-DVDs entwickelt worden.

Das ergibt auch Sinn: Kommt in Zukunft bei der Übertragung von HDTV-Sendungen H.264 statt MPEG-2 als effizienterer Videocodec zum Einsatz, dürfte es auch einen Bedarf für einen passenden, möglichst effizienten Audiocodec geben. Andererseits wird Dolby-Konkurrenz DTS bei Blu-ray & Co. wieder (mindestens) auf die Datenrate von 1509 kBit/s setzen, die auch bei den ersten Video-DVDs zum Einsatz kam, später aber wegen Platzproblemen halbiert wurde. Hier könnte Dolby mit Dolby Digital Plus nun mehr als mithalten. (nij)