Threads zählt nach einem Jahr mehr als 175 Millionen monatlich aktive Nutzer

Rund ein Jahr nach dem Start der Twitter-Alternative von Meta Platforms wächst Threads weiter, bloß nicht mehr so rapide wie zu Beginn. Mark Zuckerberg freuts.

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Mark Zuckerberg winkt

Meta-Chef Mark Zuckerberg

(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Vor ziemlich genau einem Jahr hat Meta Platforms mit Threads die eigene Twitter-Alternative eingeführt. Jetzt erklärt Meta-Chef Mark Zuckerberg, dass der Kurznachrichtendienst mittlerweile 175 Millionen monatlich aktive Nutzer zählt. Das macht deutlich, dass Threads weiterhin wächst, nur nicht mehr so schnell wie am Anfang. Denn schon vier Tage nach dem Start kam Threads auf 100 Millionen Accounts.

Dies war allerdings auf die Verzahnung mit Instagram zurückzuführen. Für Threads ist ein Instagram-Konto erforderlich, sodass Instagram-Nutzer den damals neuen Kurznachrichtendienst einfach ausprobieren konnten. Nur einen Monat nach Eröffnung ist die Nutzung von Threads schon wieder eingebrochen. Die meisten Nutzer haben kurz geschaut und sind dann weggeblieben.

Einer der Gründe für die Einführung von Threads war Elon Musks Übernahme von Twitter und dessen anfängliche Einschränkungen vor allem von nicht zahlenden Nutzern, etwa ein Leselimit. Das verärgerte viele Anwender, die nach Alternativen suchten. Diese Gelegenheit wollte sich Meta Platforms nicht entgehen lassen und baute in Windeseile einen eigenen Kurznachrichtendienst auf.

Die jetzt bei Threads selbst von Mark Zuckerberg verkündeten 175 Millionen monatlich aktiven Nutzer sind nur eine Messgröße für das Wachstum des Kurznachrichtendienstes. Es sei bezeichnend, dass Meta Platforms im Gegensatz zu Facebook, WhatsApp und Instagram für Threads keine täglichen Nutzerzahlen nennt, schreibt The Verge. Das würde zeigen, dass Threads viel Durchgangsverkehr zählt von Besuchern, die den Dienst nicht regelmäßig nutzen.

Aus internen Kreisen bei Meta Platforms ist zu hören, dass ein großer Teil des Wachstums von Threads auf Werbemaßnahmen innerhalb Instagrams zurückzuführen sei. Um das Wachstum weiter anzutreiben, würde sich Meta auf Regionen konzentrieren, wo Threads dem Konkurrenten X (vormals Twitter) Marktanteile abnehmen könnte, etwa in Japan.

Allerdings setzt Threads andere Schwerpunkte als X. Während Politik und "harte Nachrichten" ein zentrales Element sind von Elon Musks Kurznachrichtendienst, will der für Threads verantwortliche Instagram-Chef Politik aus der neuen Plattform heraushalten. Politik und harte Nachrichten brächten zusätzlichen Aufwand, Negativität und Risiken mit sich, die durch das Engagement und den Umsatz nicht ausgeglichen würden. Stattdessen wolle man auf Sport, Musik, Mode, Schönheit und Entertainment setzen.

Bislang ist Threads für Meta noch ein Verlustgeschäft. Zwar könnte der Datenkonzern den Kurznachrichtendienst aufgrund der wirtschaftlichen Stärke in anderen Unternehmensbereichen langfristig finanzieren, doch angeblich wird darüber nachgedacht, nächstes Jahr Werbung in Threads einzublenden. Ein genauer Plan stehe bisher nicht fest, aber Meta könnte das bisherige Anzeigensystem Instagrams dafür nutzen.

(fds)