Studie: Immer mehr informieren sich über Medikamente online

Die Gesundheitsreform verstärkt den Trend zur Selbstmedikation. Gleichzeitig wird das Internet als Informationsquelle wichtiger, meint FGW online.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 44 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Bei der Beschaffung von Informationen zu Medikamenten im Internet stehen die Themen "allgemeine Behandlungsmöglichkeiten" ebenso wie "Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arzneimitteln", "Nebenwirkungen" sowie die "generelle Wirkungsweise" im Vordergrund. Sie erschienen den Teilnehmern einer Befragung der Forschungsgruppe Wahlen wichtiger als ein "Angebotsüberblick". Für die Untersuchung wurden von FGW Online vom 10. Februar bis 8.März 2004 insgesamt 5182 Personen im Internet befragt.

Die Studie "Der OTC-Markt und das Internet", die sich mit den zukünftigen Trends im Bereich der rezeptfreien Arzneimittel (OTC "Over The Counter") beschäftigt, hat allgemein ergeben, dass der Trend zur Selbstmedikation stärker werde. Gleichzeitig nehme die Bedeutung des Mediums Internet für die Informationsbeschaffung sowie im Bereich des E-Commerce weiter zu. Für 77 Prozent der Befragten ist allerdings heute noch die Apotheke die wichtigste Informationsquelle über rezeptfreie Arzneimittel, neben der Familie und dem Freundeskreis (59 Prozent) und dem Beipackzettel (39 Prozent). Der Internetauftritt des Herstellers ist bereits für 21 Prozent eine wichtige Quelle, 20 Prozent gaben Internet-Foren an.

Als Gründe für die Bestellung von Arzneimitteln im Internet wurden in erster Linie der Preis (83 Prozent) sowie die direkte Lieferung nach Hause (67 Prozent) angegeben. 26 Prozent haben angegeben, man könne im Ausland via Internet auch rezeptpflichtige Arzneimittel bestellen, ohne ein Rezept vorlegen zu müssen, und bekomme dort auch in Deutschland nicht zugelassene Medikamente. 7 Prozent freuen sich, dass es im Internet keine "lästige Beratung" gebe. Als Argumente gegen Bestellungen im Internet wurden von 71 Prozent "ungenügende Beratung", und von 68 Prozent "Angst vor minderwertiger Ware" angegeben. Weitere weniger genannte Argumente sind das Fehlen von entsprechenden Warnhinweisen, Schwierigkeiten, den richtigen Anbieter zu finden und fremdsprachliche Beipackzettel.

FGW Online GmbH hat die Befragung zusammen mit virtuelle-apotheke.de und dem Life Sciences Institute durchgeführt. "Damit liegen zwar keine repräsentativen Ergebnisse für die Gesamtbevölkerung vor, dafür aber Untersuchungsergebnisse in derjenigen Gruppe, die für dieses Segment an der Spitze des zukünftigen Entwicklungsprozesses stehen wird, nämlich die jüngeren, überdurchschnittlich gebildeten Befragte mit einer hohen Affinität zum Internet", teilt FGW Online mit. (anw)