DeepL stellt leistungsfähiges Sprachmodell für Übersetzungen​ vor

DeepL hat ein Large Language Model für seinen Übersetzungsdienst vorgestellt. Dafür hat DeepL mit Sprachwissenschaftlern zusammengearbeitet.

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Finger zeigt auf Gehirn, Finger eines Roboters auch. Im Hintergrund schwimmen viele Buchstaben.

(Bild: Ole.CNX/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Das in Köln ansässige Unternehmen DeepL hat ein neues Large Language Model (LLM) für seinen Übersetzungsdienst vorgestellt. Laut DeepL ist das Modell speziell auf Sprache abgestimmt und wurde mit proprietären Daten trainiert, die über sieben Jahre lang gesammelt wurden. Tausende Sprachexperten hätten dem Modell zudem "Nachhilfe" gegeben.

In Blindtests mit Sprachexperten wurden die Übersetzungen von DeepL 1,3-mal häufiger bevorzugt als die von Google Translate und 1,7-mal häufiger als die von ChatGPT-4, teilt das Unternehmen mit. Die Anzahl der manuellen Korrekturen, die nach einer automatischen Übersetzung nötig sind, sei bei Google doppelt und bei ChatGPT dreimal so hoch wie bei DeepL.

DeepL bietet seit 2017 Übersetzungs- und Schreiblösungen für Unternehmen an, die auf eigens entwickelten, speziell auf Sprache abgestimmten KI-Modellen basieren. Diese sollen genauere Übersetzungen liefern und das Risiko von Fehlinformationen und Halluzinationen verringern.

Zudem hätten weitere Blindtests mit Linguisten eine 1,7-fache Verbesserung der Übersetzungsqualität für die Sprachkombinationen Englisch-Japanisch und "Englisch-Vereinfachtes Chinesisch" sowie eine 1,4-fache Verbesserung für Englisch-Deutsch im Vergleich zum Vorgängermodell ergeben.

Übersetzungen mit dem neuen Modell sind ab sofort für "DeepL Pro"-Kunden für Englisch, Japanisch, Deutsch und Vereinfachtes Chinesisch verfügbar, weitere Sprachen sollen folgen. Nutzer können das neue LLM im Webübersetzer durch Auswahl des "Next-Gen-Modells" aktivieren.

Kunden von DeepL Pro sind "durch Sicherheits- und Konformitätsstandards auf Unternehmensebene (ISO 27001-Zertifizierung, GDPR/SOC 2 Typ 2-Konformität) geschützt". Ihre Übersetzungen werden niemals zum Training der Modelle verwendet.

CEO und Gründer Jarek Kutylowski sieht in dem neuen LLM erst den Anfang für DeepLs Sprach-KI-Lösungen für Unternehmen. Man wolle die Grenzen der Übersetzungs- und Schreibqualität, Effizienz und Anpassungsfähigkeit erweitern und Kunden eine branchenführende Technik anbieten, um Sprachbarrieren zu überwinden. Im Mai erhielt DeepL Risikokapital in Höhe von 300 Millionen US-Dollar. Dabei wurde das Unternehmen mit 2 Milliarden US-Dollar bewertet.

(mack)