IG-Metall-Chef zur Zusammenarbeit mit neuer Infineon-Führung bereit

"Wir wollen weniger laute Töne und mehr Konzentration auf das Wesentliche", sagte Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer.

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  • dpa

Nach den heftigen Auseinandersetzungen in der Vergangenheit hofft die IG Metall auf bessere Zusammenarbeit mit dem Chip-Konzern Infineon unter einem neuen Vorstandschef. "Wir wollen weniger laute Töne und mehr Konzentration auf das Wesentliche", sagte Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer heute in einem Gespräch mit dpa in München. Die Gewerkschaft sei zu einer Kooperation mit der neuen Führung bereit. "Mit der IG Metall kann man bei Problemen immer Lösungen finden."

Ende März war Infineon-Chef Ulrich Schumacher überraschend abgelöst worden. Er sei überzeugt davon, dass ein anderer Stil einkehren werde, wenn Conti-Vize Wolfgang Ziebart den Vorstandsvorsitz übernehme, sagte Neugebauer. Ziebart gilt als Favorit und wollte sich am späteren Montagnachmittag dem Aufsichtsrat vorstellen. Zumindest aus der Ferne sehe er keinen Grund, warum die IG-Metall-Vertreter im Aufsichtsrat die Berufung Ziebarts ablehnen sollten, sagte Neugebauer.

Die IG Metall und Schumacher hatten sich in den vergangenen Jahren heftige Auseinandersetzungen geliefert. "Das hat Infineon nicht gut getan", sagte Neugebauer. Schumacher hatte unter anderem immer wieder eine Verlagerung der Konzernzentrale ins Ausland ins Gespräch gebracht und niedrigere Lohnkosten gefordert. "Immer, wenn ein Unternehmer glaubt, er müsse politisch in die Geschichte eingehen, wird es chaotisch", sagte Neugebauer. Ziebart habe sich unter anderem in seiner Zeit als Entwicklungsvorstand bei BMW einen kollegialen Ruf erworben. (dpa) / (anw)