JavaFX 1.3 drückt aufs Tempo

Ein Lebenszeichen aus der JavaFX-Entwicklung: Die neue Version der Alternative zu Flash und Silverlight setzt den Fokus auf Überarbeitungen bei der Performance und den UI Controls.

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Von
  • Alexander Neumann

Bei aller Diskussion um die Übernahme von Sun durch Oracle war es etwas ruhiger um JavaFX geworden, sieht man davon ab, dass die Flash- und Silverlight-Alternative mit Josh Marinaccis Weggang im Februar 2010 einen ihrer Chefentwickler verloren hatte. Die jetzt erschienene Version 1.3 stellt ein neues Lebenszeichen für die Technik zur Realisierung von Rich Internet Applications (RIA) dar, die der Sun-Übernahme nicht zum Opfer gefallen ist, denn Oracle hatte Ende Januar sein Interesse an der Weiterentwicklung bekräftigt. Die Technik soll interaktive Multimedia-Anwendungen ermöglichen, die im Browser oder direkt auf dem Gerät laufen.

Im Fokus der Entwicklung für das neue Release und das zugehörige Software Development Kit (SDK) zum Schreiben von JavaFX-Applikationen standen Performancearbeiten, sowohl auf Runtime- als auch auf Ebene der Funktionen. Laut Ankündigung verhalten sich gewisse Bereiche wie das Rendern von Text oder komplexe Animationen bis zu zehnmal schneller als der Anfang Juni 2009 erschienene Vorgänger (JavaFX 1.2). Auch scheint die Speicherauslastung um 20 bis 33 Prozent zurückgegangen zu sein, und die UI Controls verhalten sich um 50 Prozent flotter bei deutlich geringerem Speicherverbrauch.

Als weiteres Kernthema der neuen Versionen sind die UI Controls zu nennen. Neun haben die Entwickler grundlegend überarbeitet, für weitere acht gibt es jetzt Previews für Experimentierzwecke. Alle Controls, die für die CSS-Unterstützung in JavaFX sorgen, wurden gleichfalls neu geschrieben, wodurch sie nun einfacher und variabler zu bedienen sein sollen. In der ebenso aktuell vorgestellten Beta für die Open-Source-Entwicklungsumgebung NetBeans 6.9 lassen sich JavaFX-Anwendungen über ein spezielles Plug-in besser bearbeiten. Für das Entwickeln von TV-Anwendungen gibt es einen neuen Emulator, genauso einen Mobile-Emulator für Mac OS X.

Da JavaFX 1.3 eine Version mit grundsätzlichen Änderungen gegenüber der 1.2-Release darstellt, bietet es sich für die Migration von Anwendungen an, den von den Entwicklern bereitgestellten "Migration Guide" heranzuziehen. Für den Überblick zu den wichtigsten Neuerungen ist Stephen Chins "Top 10" der JavaFX-1.3-Überarbeitungen hilfreich.

Siehe dazu auch:

  • JavaFX im heise Software-Verzeichnis

(ane)