Sony schickt Floppy-Disk aufs Altenteil

Der 3,5"-Diskette droht langsam, aber sicher das Aus: Auch Sony will die Produktion bis Ende März 2011 einstellen.

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Von
  • Boi Feddern

Die "Floppy"-Disk ist wohl bald Geschichte: Mit Ablauf des aktuellen Geschäftsjahres Ende März 2011 will Sony die ehemals äußerst beliebten, aber mittlerweile hinsichtlich Geschwindigkeit und Kapazität veralteten Speichermedien nun auch im Heimatland Japan wegen sinkender Nachfrage aus dem Handel nehmen. Das berichten japanische Medien in Berufung auf Unternehmenskreise.

Während Sony noch im Geschäftsjahr 2002 einen Rekordabsatz von 47 Millionen verkaufter Floppy-Disks allein in Japan vermelden konnte, verließen 2009 nur noch 12 Millionen Stück die Fertigung. Außerhalb Japans stellte Sony den Verkauf mittlerweile fast komplett ein. Zu den nennenswerten Absatzmärkten zählt nur noch Indien.

1981 hatte Sony als Pionier die ersten 3,5"-Disketten als Alternative zu den noch flexiblen 5,25"-Scheiben auf den Markt gebracht – zunächst mit 720 KByte Kapazität, später dann mit den berühmten 1,44 MByte. Rasch setzte sich die 3,5"-Floppy als universelles Wechselspeichermedium durch. Mit dem Aufkommen von bezahlbaren USB-Sticks, externen Festplatten und optischen Speichermedien mit deutlich höherer Speicherkapazität waren die Tage der Floppy jedoch gezählt. Daran konnten auch Nachfolgeformate nichts ändern.

Schon Ende der Neunziger Jahre begannen die ersten Computerhersteller Rechner ohne Diskettenlaufwerk zu liefern. Apple macht 1998 mit seinem iMac den Anfang. 2001 schlug dann Intel vor, das Diskettenlaufwerk abzuschaffen und Dell bot 2003 seine PCs der Reihe Dimension erstmals in der Standardkonfiguration ohne Floppy-Laufwerk an. Aus modernen Rechnern ist das Diskettenlaufwerk heute längst verschwunden.

Zu den letzten in Europa verbliebenen Anbietern von Disketten zählt die Firma Verbatim, die vorerst noch am Verkauf von 3,5"-Disketten festhalten will. Europaweit setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben noch ein bis zwei Millionen Stück pro Monat ab – vor allem nach Russland und in weitere Nachfolgestaaten der Sowjetunion. (boi)