VMforce: Salesforce und VMware mit Cloud-Plattform für Java-Entwickler

Die neue Kooperation der beiden Unternehmen könnte sich zu einer ernst zu nehmenden Alternative zu existierenden oder noch im Aufbau befindlichen Cloud-Entwicklungsumgebungen von IBM und Oracle entwickeln.

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Von
  • Alexander Neumann

Ziel einer neuen Kooperation von Salesforce.com und VMware ist eine Entwicklungsplattform, über die laut Ankündigung sechs Millionen Java-Programmierer ihre Anwendungen in der Cloud schreiben können sollen, ohne selbst Software und Server kaufen und managen zu müssen. Unter den Entwicklern besonders hervorgehoben werden zwei Millionen Anwender des Java-Anwendungsframeworks Spring. Letzteres verwundert nicht, denn VMware hatte 2009 SpringSource, die Firma hinter dem Framework, übernommen. Für die zweite Hälfte des Jahres ist mit einer Developer Preview des VMforce genannten Gemeinschaftsprodukts zu rechnen. Wie sich die Preise gestalten, soll dann ebenfalls bekannt gegeben werden.

VMforce besteht aus unterschiedlichen Techniken und Services der beiden Unternehmen, darunter das in der Java-Entwicklung verbreitete Spring Framework und der SpringSource tc Server, eine auf die Virtualisierung und Cloud-Umgebungen konfigurierte Variante des Tomcat-Servlet-Containers. Außerdem finden sich VMwares Cloud-Management-Technik vCloud und die Virtualisierungsplattform vSphere sowie Dienste der .Force.com-Plattform wie die Chatter Services und eine relationale Datenbank.

VMforce soll auf Force.com laufen, sodass Entwickler vorbereitete Business-Services wie Suche, Reporting und Analyse in ihre Anwendungen integrieren können. Als Cloud-Computing-Infrastruktur dient ebenfalls Salesforces Cloud-Plattform. Über die SpringSource Tool Suite (STS) lassen sich Eclipse-Entwickler bedienen. VMforce soll, da es auf der Salesforce-Plattform läuft, wichtigen IT-Sicherheitszulassungen wie ISO 27001, SysTrust und SAA70 Type II genügen und über das Spring Framework standardisierte Java-Techniken wie Plain Old Java Objects (POJOs), JavaServer Pages (JSP) und Java-Servlets unterstützen.

Mit dem Bündnis der beiden Unternehmen könnte eine ernst zu nehmende Alternative zu existierenden oder sich noch entwickelnden Java-Cloud-Angeboten von IBM und Oracle entstehen. Salesforce.com hatte bislang auf eigene Java-Techniken und seine C#-ähnliche Apex-Programmiersprache gesetzt. Durch die Partnerschaft mit VMware gerät die Firma in den Fokus vieler Java-Entwickler, die das als "leichtgewichtig" geltende Spring Framework einsetzen. Salesforce.com grenzt das neue Angebot von Googles App Engine dadurch ab, dass die VMforce-Technik eher Unternehmensanwendungen im Fokus habe.

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(ane)